EIN STUMMER HUND WILL ICH NICHT SEIN
Landshut im Nationalsozialismus
D 2024, 105 Min., Regie: Walter Steffen
mit Karl Knaup, Gerd Holzheimer, Nick Hope
Sa 03.05. Filmemacher Walter Steffen und Schauspieler Karl Knaup präsentieren persönlich ihr baumstarkes Werk bei uns!
Das beeindruckende Portrait des Priesters Korbinian Aigner und ein zartes Pflänzchen der Versöhnung zum Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau
Dieser Kinofilm folgt dem Schicksal des katholischen Priesters Korbinian Aigner, der aufgrund seines geistigen Widerstandes gegen die Nazis 1939 als Häftling ins KZ Dachau kam und dort wie viele Tausende Menschen auf der gefürchteten „Plantage“ zur Arbeit gezwungen wurde. Unter unmenschlichen Bedingungen wurde in diesem, von den Nazis verharmlosend „Kräutergarten“ genannten Arbeitskommando nach biodynamischen Methoden Kräuter und Gewürze angebaut – zur „Gesundung des deutschen Volkskörpers“ – mit der gleichzeitigen Zielsetzung von „Vernichtung durch Arbeit“. Trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen und der drohenden Gefahr durch die SS gelang es Korbinian Aigner, zwischen den Baracken des KZ neue Apfelsorten zu züchten und die Setzlinge aus dem Lager zu schmuggeln. Für ihn war es die einzige Möglichkeit, dem mörderischen und tiefstem menschlichen Abgrund durch seine neu gezüchteten Apfelbäume neues Leben entgegenzusetzen. Dadurch konnte er selbst überleben. Bis heute wird der Korbinian-Apfelbaum weltweit als Erinnerungsbaum an Gedenkstätten und anderen Orten gepflanzt. Dem geistigen Prinzip von Korbinian Aigner folgend, werden wir in dem Film weitere Menschen begleiten und zu Wort kommen lassen, die heute aktiv sind und im übertragenen Sinne Bäume des Lebens pflegen – deutsche und israelische Jugendliche, die sich gemeinsam um eine aktive Erinnerungs- und Friedensarbeit kümmern; die Zeitzeugen Abba Naor und Bob Hope, die sich als ehemalige Häftlinge des KZ Dachau der Versöhnung verschrieben haben; der evangelische Pfarrer Dr. Björn Mensing, der in der Versöhnungskirche in Dachau als Seelsorger, Historiker und internationaler Brückenbauer wirkt; der bekannte österreichische Gipsy-Musiker Harri Stojka, der sich heute aktiv für die Kultur der Sinti und Roma einsetzt und dessen Großvater im „Kräutergarten“ zu Tode geschunden wurde. Zielsetzung des Films ist zum einen, die nahezu unbekannte Geschichte des „Kräutergartens“ zu erzählen und an die Menschen zu erinnern, die hier unendliches Leid ertragen mussten und die hier ermordet wurden. Gleichzeitig zeigen wir aber auch beispielhaft auf, wie es Menschen heute möglich ist, sich für Versöhnung, Mitmenschlichkeit und ein friedvolles, zukünftiges Miteinander einzusetzen – und gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Antiislamismus und allen anderen Formen menschlicher Ausgrenzung. Gerade nach dem 7. Oktober 2023 und dem Terrorangriff der Hamas auf in Israel und seinen Folgen in unserem Land sollte dies eines unserer höchsten Ziele sein. (konzept & dialog medienproduktion)