Eine überbordende Groteske auf dem harten Boden des „American Dreams“
Alejandro (verkörpert von Torres selbst) träumt davon, Spielzeugmacher beim Unternehmen Hasbro zu werden. Dafür hat er seine Heimat in El Salvador verlassen und ist nach New York City gezogen. Leider hat es mit seiner Bewerbung bisher nicht geklappt, weshalb er in der obskuren Firma FreezeCorp jobbt. Dort muss er sich um den tiefgefrorenen Künstler Bobby (RZA) und dessen Œuvre kümmern. Ein unglücklicher Zwischenfall führt jedoch dazu, dass er gefeuert wird. Nun droht er, sein Arbeitsvisum zu verlieren.
Elizabeth (Tilda Swinton), Bobbys exzentrische Gattin, bietet Alejandro überraschend eine Freelance-Stelle als Assistent an – und verspricht, als nötige Sponsorin für seine Arbeitsgenehmigung zu fungieren, sobald sie gemeinsam eine Ausstellung von Bobbys Gemälden (die ausschließlich aus Porträts von Eiern bestehen) organisiert haben. Aber wird Elizabeth ihr Wort wirklich halten? Und könnte es zum Problem werden, dass Alejandro den FilemakerPro überhaupt nicht bedienen kann, obwohl er womöglich Gegenteiliges behauptet hat?
Problemista hätte leicht zu einer konventionellen Du-kannst-alles-schaffen-Geschichte werden können. Das Ergebnis ist allerdings deutlich kreativer und eigensinniger. Torres setzt auf surreale Elemente, um die Hindernisse von Alejandros Heldenreise zu visualisieren. So zeigen Sanduhren, wie die Zeit bis zur Vollstreckung der Ausreisepflicht verrinnt. Elizabeth wird zuweilen als monströse Drachengestalt inszeniert; dennoch ist sie in ihrer überspannten Art keine reine Antagonistin, sondern auch eine Lehrmeisterin, wenn es darum geht, sich zu behaupten. Tilda Swinton hat, insbesondere für Wes Anderson, schon zahlreiche schrullige Figuren dargeboten – und erzeugt hier in Kollaboration mit Torres’ Skript und nicht zuletzt mit der ausgefeilten Garderobe der Kostümdesignerin Catherine George doch etwas ganz Individuelles.
Der Film steckt voller Ideen, die auf originelle Weise zum Leben erweckt werden. Alejandros künstlerische Ambition, gepaart mit hoffnungslos naiver Verträumtheit, wird mit einer Backstory um seine fürsorgliche Mutter (Catalina Saavedra) treffend veranschaulicht. Isabella Rossellini führt als Erzählerin sanft durch die Handlung und vor allem durch Alejandros Gedankenwelt. Das Spielzeug, das er kreieren will, soll Kinder auf die Herausforderungen des Alltags vorbereiten – etwa ein Gefährt mit einem (dauerhaft) platten Reifen. Dass diese Vorschläge auf wenig Gegenliebe stoßen, möchte Alejandro nicht akzeptieren. Mit federndem Gang bewegt er sich durch die Absurditäten eines staatlichen Systems und durch den extravaganten Kunstkosmos, um über etliche Umwege vielleicht an sein Ziel zu gelangen. Wie Torres dies auf die Leinwand bringt, ist absolut fabelhaft und unfassbar einfallsreich. (kino-zeit.de)
Elizabeth (Tilda Swinton), Bobbys exzentrische Gattin, bietet Alejandro überraschend eine Freelance-Stelle als Assistent an – und verspricht, als nötige Sponsorin für seine Arbeitsgenehmigung zu fungieren, sobald sie gemeinsam eine Ausstellung von Bobbys Gemälden (die ausschließlich aus Porträts von Eiern bestehen) organisiert haben. Aber wird Elizabeth ihr Wort wirklich halten? Und könnte es zum Problem werden, dass Alejandro den FilemakerPro überhaupt nicht bedienen kann, obwohl er womöglich Gegenteiliges behauptet hat?
Problemista hätte leicht zu einer konventionellen Du-kannst-alles-schaffen-Geschichte werden können. Das Ergebnis ist allerdings deutlich kreativer und eigensinniger. Torres setzt auf surreale Elemente, um die Hindernisse von Alejandros Heldenreise zu visualisieren. So zeigen Sanduhren, wie die Zeit bis zur Vollstreckung der Ausreisepflicht verrinnt. Elizabeth wird zuweilen als monströse Drachengestalt inszeniert; dennoch ist sie in ihrer überspannten Art keine reine Antagonistin, sondern auch eine Lehrmeisterin, wenn es darum geht, sich zu behaupten. Tilda Swinton hat, insbesondere für Wes Anderson, schon zahlreiche schrullige Figuren dargeboten – und erzeugt hier in Kollaboration mit Torres’ Skript und nicht zuletzt mit der ausgefeilten Garderobe der Kostümdesignerin Catherine George doch etwas ganz Individuelles.
Der Film steckt voller Ideen, die auf originelle Weise zum Leben erweckt werden. Alejandros künstlerische Ambition, gepaart mit hoffnungslos naiver Verträumtheit, wird mit einer Backstory um seine fürsorgliche Mutter (Catalina Saavedra) treffend veranschaulicht. Isabella Rossellini führt als Erzählerin sanft durch die Handlung und vor allem durch Alejandros Gedankenwelt. Das Spielzeug, das er kreieren will, soll Kinder auf die Herausforderungen des Alltags vorbereiten – etwa ein Gefährt mit einem (dauerhaft) platten Reifen. Dass diese Vorschläge auf wenig Gegenliebe stoßen, möchte Alejandro nicht akzeptieren. Mit federndem Gang bewegt er sich durch die Absurditäten eines staatlichen Systems und durch den extravaganten Kunstkosmos, um über etliche Umwege vielleicht an sein Ziel zu gelangen. Wie Torres dies auf die Leinwand bringt, ist absolut fabelhaft und unfassbar einfallsreich. (kino-zeit.de)
FSK 12
Land/Jahr:
USA 2023
Länge:
104 Min.
Regie:
Julio Torres
Darsteller:
Julio Torres, Tilda Swinton, Isabella Rossellini, RZA