Rasantes Action-Buddy-Movie und stargespickter Kultfilm der 90er
Im männerdominierten Genrekino der 1980er und 90er Jahre war die 1951 im kalifornischen San Carlos geborene Regisseurin Kathryn Bigelow eine echte Ausnahmeerscheinung. Sie zählte neben Mary Lambert („Friedhof der Kuscheltiere“), Rachel Talalay („Tank Girl“) und Mimi Leder („Projekt: Peacemaker“) zu den wenigen Frauen, die sich zu jener Zeit in einer extrem diskriminierenden Branche die Möglichkeit erkämpfen konnten, horror- und actiongetriebene Filme in Szene zu setzen.
2010 war Bigelow die erste Frau, die einen Regie-Oscar (für das Kriegsdrama Tödliches Kommando – The Hurt Locker) erhielt. Beinahe drei Dekaden zuvor hatte sie mit Die Lieblosen ihren ersten Langfilm (in Co-Regie mit Monty Montgomery) realisiert: ein Remake des Marlon-Brando-Klassikers Der Wilde (1953). Es folgten Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis (1987), ein blutiger Vampir-Neo-Western, und der Polizei-Thriller Blue Steel (1990), der Jamie Lee Curtis eine Paraderolle bescherte. Mit Gefährliche Brandung lieferte sie 1991 ein Action-Buddy-Movie, das mit zwei der angesagtesten Jungstars der Ära zu punkten vermochte.
Keanu Reeves, der dank Produktionen wie Das Messer am Ufer (1986) und Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit (1989) zum Teen-Idol der Eighties avanciert war, verkörpert hier den frischgebackenen FBI-Agenten John Utah. Dieser wird von seinem Vorgesetzten Angelo Pappas (Gary Busey) mit einem heiklen Undercover-Auftrag betraut: Er soll sich in die Surfer-Szene begeben, da dort eine Gangster-Bande vermutet wird, die im Laufe der vergangenen drei Jahre auf erstaunlich professionelle Art und Weise 27 Banken überfallen hat. Stets gelingt es der Gang, in lediglich 90 Sekunden mit Gummi-Gesichtsmasken ehemaliger US-Präsidenten ihren kriminellen Plan durchzuführen, ohne dabei jemals eine Person zu erschießen.
Um Kontakt zur örtlichen Surfer-Clique zu knüpfen, nähert sich John der attraktiven Tyler (Lori Petty) an und behauptet, ein Rechtsanwalt zu sein, der das Surfen erlernen möchte. Über sie macht er bald Bekanntschaft mit dem charismatischen Anführer Bodhi. Der 2009 früh verstorbene Patrick Swayze, der spätestens seit seiner Darbietung als leidenschaftlicher Tanzlehrer in der Romanze Dirty Dancing (1987) als Ikone galt, verleiht Bodhi die nötige Ausstrahlung, um verständlich zu machen, weshalb sich John mehr und mehr dem vom Adrenalin-Rausch geprägten Lifestyle der Truppe hingibt und so seine Tätigkeit als verdeckter Ermittler fast vernachlässigt – bis sich die Lage bedrohlich zuspitzt.
In Zusammenarbeit mit ihrem Kameramann Donald Peterman beweist Bigelow in der knackig-temporeichen Inszenierung von Wassersport, Verfolgungsjagden und Fallschirmsprüngen ihr beachtliches Talent, auf audiovisuellem Wege pure Energie und damit hochwertiges Hollywood-Unterhaltungskino zu erzeugen. Wenn abenteuerliches Wellenreiten in Zeitlupe erfasst oder Bonding-Momente beim nächtlichen Beach-Football in schicke Bilder gekleidet werden, lässt dies an Filme wie Tony Scotts Top Gun (1986) denken. Die Regisseurin findet allerdings ihre ganz eigene Handschrift – und schafft es, dem eher konventionellen Plot um Freiheit und Loyalität durch ihre Umsetzung Dringlichkeit zu geben.
Die Verbundenheit, die sich zwischen John und Bodhi entwickelt, nimmt bereits den familiären Kosmos der Fast-&-Furious-Reihe vorweg – und ist durch das Spiel von Reeves und Swayze nicht nur dramaturgische Behauptung, sondern von spürbaren Emotionen erfüllt. (kino-zeit.de)
2010 war Bigelow die erste Frau, die einen Regie-Oscar (für das Kriegsdrama Tödliches Kommando – The Hurt Locker) erhielt. Beinahe drei Dekaden zuvor hatte sie mit Die Lieblosen ihren ersten Langfilm (in Co-Regie mit Monty Montgomery) realisiert: ein Remake des Marlon-Brando-Klassikers Der Wilde (1953). Es folgten Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis (1987), ein blutiger Vampir-Neo-Western, und der Polizei-Thriller Blue Steel (1990), der Jamie Lee Curtis eine Paraderolle bescherte. Mit Gefährliche Brandung lieferte sie 1991 ein Action-Buddy-Movie, das mit zwei der angesagtesten Jungstars der Ära zu punkten vermochte.
Keanu Reeves, der dank Produktionen wie Das Messer am Ufer (1986) und Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit (1989) zum Teen-Idol der Eighties avanciert war, verkörpert hier den frischgebackenen FBI-Agenten John Utah. Dieser wird von seinem Vorgesetzten Angelo Pappas (Gary Busey) mit einem heiklen Undercover-Auftrag betraut: Er soll sich in die Surfer-Szene begeben, da dort eine Gangster-Bande vermutet wird, die im Laufe der vergangenen drei Jahre auf erstaunlich professionelle Art und Weise 27 Banken überfallen hat. Stets gelingt es der Gang, in lediglich 90 Sekunden mit Gummi-Gesichtsmasken ehemaliger US-Präsidenten ihren kriminellen Plan durchzuführen, ohne dabei jemals eine Person zu erschießen.
Um Kontakt zur örtlichen Surfer-Clique zu knüpfen, nähert sich John der attraktiven Tyler (Lori Petty) an und behauptet, ein Rechtsanwalt zu sein, der das Surfen erlernen möchte. Über sie macht er bald Bekanntschaft mit dem charismatischen Anführer Bodhi. Der 2009 früh verstorbene Patrick Swayze, der spätestens seit seiner Darbietung als leidenschaftlicher Tanzlehrer in der Romanze Dirty Dancing (1987) als Ikone galt, verleiht Bodhi die nötige Ausstrahlung, um verständlich zu machen, weshalb sich John mehr und mehr dem vom Adrenalin-Rausch geprägten Lifestyle der Truppe hingibt und so seine Tätigkeit als verdeckter Ermittler fast vernachlässigt – bis sich die Lage bedrohlich zuspitzt.
In Zusammenarbeit mit ihrem Kameramann Donald Peterman beweist Bigelow in der knackig-temporeichen Inszenierung von Wassersport, Verfolgungsjagden und Fallschirmsprüngen ihr beachtliches Talent, auf audiovisuellem Wege pure Energie und damit hochwertiges Hollywood-Unterhaltungskino zu erzeugen. Wenn abenteuerliches Wellenreiten in Zeitlupe erfasst oder Bonding-Momente beim nächtlichen Beach-Football in schicke Bilder gekleidet werden, lässt dies an Filme wie Tony Scotts Top Gun (1986) denken. Die Regisseurin findet allerdings ihre ganz eigene Handschrift – und schafft es, dem eher konventionellen Plot um Freiheit und Loyalität durch ihre Umsetzung Dringlichkeit zu geben.
Die Verbundenheit, die sich zwischen John und Bodhi entwickelt, nimmt bereits den familiären Kosmos der Fast-&-Furious-Reihe vorweg – und ist durch das Spiel von Reeves und Swayze nicht nur dramaturgische Behauptung, sondern von spürbaren Emotionen erfüllt. (kino-zeit.de)
FSK 16
Originaltitel:
Point Break
Land/Jahr:
USA 1991
Länge:
122 Min.
Regie:
Kathryn Bigelow
Darsteller:
Keanu Reaves, Patrick Swayze, Lori Petty