Eine tierische Freundschaft vor atemberaubender Kulisse
Protagonist Sebastian (Robinson Mensah Rouanet) ist dieses Mal kein Waisen-, sondern ein Scheidungskind, das immer mal wieder Grenzen ausreizt. Und sei es, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Nach einer neuerlichen impulsiven Aktion des Zehnjährigen bringt ihn seine Mutter Cécile (Caroline Anglade), die selbst eine berufliche Reise antreten muss, für die Ferien bei seiner Oma Corinne (Michèle Laroque) und seiner Tante Noémie (Alice David) unter, die er in letzter Zeit offenbar nicht allzu häufig gesehen hat. Fernab der Stadt und inmitten der Bergwelt der Pyrenäen soll er auf ihrer Schafsfarm mitanpacken, hat zunächst aber – natürlich – keine Lust, seine Finger krummzumachen. Während Noémie fast ständig unterwegs ist, gerät Sebastian mit Corinne mehrfach aneinander, die nach dem Tod ihres Mannes um das Überleben ihres Hofes kämpft.
Sebastians Haltung ändert sich, als er der weißen Pyrenäenhündin Belle begegnet, die als gefährlich verschrien ist. Anfangs fürchtet er sich noch vor der Vierbeinerin. Doch dann baut er Vertrauen zu ihr auf und will sie vor den Attacken ihres brutalen Besitzers Gas (Syrus Shahidi) schützen, dessen Vater (Aurélien Recoing) auf Corinnes Besitz scharf ist, um in der Gegend ein riesiges Wintersportgebiet hochzuziehen.
Belle & Sebastian – Ein Sommer voller Abenteuer folgt in seiner mit einem klaren Gut-Böse-Schema arbeitenden Handlung den Standards des in der Natur spielenden Familienfilms. Angefangen bei der über ihren Tapetenwechsel erst einmal wenig erfreuten Hauptfigur, der langsamen Annäherung an die neue Umgebung, die vor allem über die aufblühende Freundschaft zu Belle vonstattengeht, bis hin zur klischeehaften Bedrohung für die immer wieder spektakulär ins Bild gesetzte Landschaft samt mannigfaltiger Tierwelt – man kennt das Schema. Wer hier keine Lust auf einen Ausflug in die Berge hat, kann solchen Geschichten wohl generell nichts abgewinnen.
Konflikte gibt es im Film mehrere. Neben Sebastians Anlaufschwierigkeiten mit seiner Oma und ihren finanziellen Sorgen gibt es auch die Reibereien zwischen Gas und seinem Vater, dem er keine Angriffsfläche für Kritik bieten will. Etwas aufgepfropft wirkt die romantische Verbindung zwischen Noémie und Belles rücksichtslosem Herrchen. Vertieft werden die verschiedenen Drehbuchelemente nicht. Vielmehr ist der Umgang zweckdienlich, was dann schon auf Kosten der emotionalen Intensität geht. Selbst die im Zentrum stehende Beziehung von Sebastian mit der Pyrenäenhündin hätte ruhig noch etwas nuancierter beschrieben werden können.
Andererseits: Kinonewcomer Robinson Mensah Rouanet macht seine Sache mehr als ordentlich. Und gerade die jüngeren Zuschauer*innen dürften dem Wuschelkopf und seiner schneeweißen Begleiterin auf ihren großen und kleinen Abenteuern ohne Probleme folgen. Den klassischen, familienfreundlichen Rahmen sprengt der Film allerdings dann doch einer Stelle. Dann nämlich, als es zu einem Kampf zwischen Belle und Wölfen kommt, der in seiner rohen Direktheit fast schon eine horrorartige Dimension erreicht.
Dass es diese Auffrischung des Cécile-Aubry-Stoffes zwingend gebraucht hätte, kann man am Ende sicher nicht behaupten. Pierre Corés Neuansatz gibt sich aber auch nicht so viel Blöße, um in die Kategorie „Zeitverschwendung“ abzurutschen. Wer eine Mensch-Tier-Freundschaft vor atemberaubender Kulisse sehen will, wird mit annehmbarer Unterhaltung bedient. (kino-zeit.de)
Sebastians Haltung ändert sich, als er der weißen Pyrenäenhündin Belle begegnet, die als gefährlich verschrien ist. Anfangs fürchtet er sich noch vor der Vierbeinerin. Doch dann baut er Vertrauen zu ihr auf und will sie vor den Attacken ihres brutalen Besitzers Gas (Syrus Shahidi) schützen, dessen Vater (Aurélien Recoing) auf Corinnes Besitz scharf ist, um in der Gegend ein riesiges Wintersportgebiet hochzuziehen.
Belle & Sebastian – Ein Sommer voller Abenteuer folgt in seiner mit einem klaren Gut-Böse-Schema arbeitenden Handlung den Standards des in der Natur spielenden Familienfilms. Angefangen bei der über ihren Tapetenwechsel erst einmal wenig erfreuten Hauptfigur, der langsamen Annäherung an die neue Umgebung, die vor allem über die aufblühende Freundschaft zu Belle vonstattengeht, bis hin zur klischeehaften Bedrohung für die immer wieder spektakulär ins Bild gesetzte Landschaft samt mannigfaltiger Tierwelt – man kennt das Schema. Wer hier keine Lust auf einen Ausflug in die Berge hat, kann solchen Geschichten wohl generell nichts abgewinnen.
Konflikte gibt es im Film mehrere. Neben Sebastians Anlaufschwierigkeiten mit seiner Oma und ihren finanziellen Sorgen gibt es auch die Reibereien zwischen Gas und seinem Vater, dem er keine Angriffsfläche für Kritik bieten will. Etwas aufgepfropft wirkt die romantische Verbindung zwischen Noémie und Belles rücksichtslosem Herrchen. Vertieft werden die verschiedenen Drehbuchelemente nicht. Vielmehr ist der Umgang zweckdienlich, was dann schon auf Kosten der emotionalen Intensität geht. Selbst die im Zentrum stehende Beziehung von Sebastian mit der Pyrenäenhündin hätte ruhig noch etwas nuancierter beschrieben werden können.
Andererseits: Kinonewcomer Robinson Mensah Rouanet macht seine Sache mehr als ordentlich. Und gerade die jüngeren Zuschauer*innen dürften dem Wuschelkopf und seiner schneeweißen Begleiterin auf ihren großen und kleinen Abenteuern ohne Probleme folgen. Den klassischen, familienfreundlichen Rahmen sprengt der Film allerdings dann doch einer Stelle. Dann nämlich, als es zu einem Kampf zwischen Belle und Wölfen kommt, der in seiner rohen Direktheit fast schon eine horrorartige Dimension erreicht.
Dass es diese Auffrischung des Cécile-Aubry-Stoffes zwingend gebraucht hätte, kann man am Ende sicher nicht behaupten. Pierre Corés Neuansatz gibt sich aber auch nicht so viel Blöße, um in die Kategorie „Zeitverschwendung“ abzurutschen. Wer eine Mensch-Tier-Freundschaft vor atemberaubender Kulisse sehen will, wird mit annehmbarer Unterhaltung bedient. (kino-zeit.de)
FSK 6
Originaltitel:
Belle et Sébastien - Nouvelle génération
Land/Jahr:
F 2023
Länge:
97 Min.
Regie:
Pierre Coré
Darsteller:
Robinson Mensah Rouanet, Michéle Laroque