Hier eine Übersicht der zehn meistgenannten Filme mit den Spielterminen (soweit schon eingeplant):
Platz 1 So, 29.10. bis Di, 31.10.2017 |
Der Startschuss zu unserer 40 Jahre Wunschfilmreihe Der Kultfilm aus Österreich: Ein kleinbürgerlicher Widerling und ein pseudointellektuellen Streber in einem Road-Movie unterwegs durch den engen Mief der Provinz im schon leicht lädierten Auto: brüllend komisch – im gleichen Moment auch rabenschwarz, rüpelhaft und am Ende sehr berührend... Das Wunderwerk des komischen Schreckens mit zwei Urgesteinen des österreichischen Kabaretts! Und so weiter und so fort...
(Österreich 1993, 90 Min.)
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Platz 2 Do, 14.12. bis Sa, 16.12.2017 |
Das Nullsummenspiel Wer die Handlung dieses Films erzählen will, ist verloren. Denn zu den unverwechselbaren Stilmitteln von Ethan und Joel Coen gehören nun mal Absurdität und Verwirrung. Nichts läuft für die drei Hippie-Veteranen, die sich in die neunziger Jahre verirrt haben, nach Plan und so nimmt das Geschehen, angestoßen vom Zufall einer Verwechslung und vorangetrieben von Mißverständnissen und Täuschungsmanövern, unweigerlich seinen Lauf. Denn wie auf der Bowlingbahn gilt auch im Leben das Gesetz des Fatalismus, einmal angestoßen, nimmt die Kugel ihren Lauf.
(USA 1998, 117 Min.)
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Platz 3 Do, 4.1. bis Sa, 6.1.2018 |
Ein Streifzug durch die wilden 70er, damals Flop, heute Kult Als der Film 1971 in die Kinos kam, fiel er beim Publikum und den Kritikern durch. Nichts deutete darauf hin, dass der todesbesessene Harold und die lebensfrohe Maude über die Jahre die Herzen einer grossen Fangemeinde erobern würden. Seien es die morbiden Selbstmord-Inszenierungen Harolds, die erfrischenden Lebensweisheiten Maudes («Jeder Mensch hat das Recht, einen Narren aus sich zu machen») oder auch ihre Liebesbeziehung trotz grossem Altersunterschied: "Harold and Maude" wurde unzählige Male in Form von Verweisen, Zitaten und Parodien Referenz erwiesen.
(USA 1971, 91 Min.)
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Platz 4 Fr, 1.12. Sa, 2.12.2017 |
Everybody cool! Der unverwüstliche Quentin Tarantino im fabulösen 35mm Original! Das grandiose Gangster-Epos mit dem genialen Mix aus Gewalt und Humor avancierte für viele Experten und Fans zum besten Film der 90er Jahre, machte aus Tarantino einen Superstar und bescherte dem einstigen Eintänzer John Travolta ein wundersames Sensations-Comeback. Warum? Cooler als "Pulp Fiction" ist kein anderes Werk der Filmgeschichte, ein Thriller brillant geschrieben und gespielt, bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt, mit einem genialem Script, das nicht nur durch kultige, spritzige Dialoge glänzt, sondern zudem durch einen fantastischen dramaturgischen Aufbau begeistert.
(USA 1994, 148 Min.)
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Platz 5 Di, 20.2. bis Do, 22.2.2018 |
Ein Wegbereiter und rabenschwarzes Sittengemälde aus unserer Heimat Dieser frühe Klassiker des Neuen Deutschen Films nach Martin Sperrs Theaterstück verdarb seinen Zuschauern die Freude am Heimatfilm gründlich. Im Mai und im Juni 1969 tobte auf den Leserbriefseiten der „Landshuter Zeitung“ eine Schlacht um die niederbayerische Ehre. Selbsternannte „Volkskundler“, katholische Jugendliche und solidarische Oberbayern riefen zur Sprengung von Kinosälen auf und forderten allerlei Sanktionen und Verbote. Heute wirkt er ziemlich plakativ und vielleicht platt, aber der vorschlaghammerartige Ansatz war ein legitimes, ja unvermeidliches Mittel, um einen radikalen Kontrapunkt zu den zuckersüßen Verdrängungs- und Verklärungsmitteln der damaligen BRD zu setzen. (Deutschland 1968, 88 Min.)
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Platz 6 Mo, 25.12. bis Mi, 27.12.2017 |
Lustig ist das Zigeunerleben und die Donau so blau Die Geschichte spielt in einer postkommunistischen, sehr balkanesisch derangierten, anarchischen Gesellschaft, wo man sich mit Schmuggel, Schwarzhandel, Diebstahl, Schnapsbrennerei und Falschspiel durchs Leben schlägt: Herrschende Ganovenwährung, soweit die Donau blaut, ist die Deutsche Mark. Emir Kusturicas wilde Zigeunerballade strotzt vor skurrilen Figuren, turbulenten Verwicklungen und urkomischen Einfällen - ein greller und bunter Befreiungsschlag. (Deutschland, Frankreich, Serbien-Montenegro 1998, 130 Min.)
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Platz 7 So, 4.2. bis Mo, 5.2.2018 |
Ein trostloses Happy-End und die bewegendste Schlusssequenz der Filmgeschichte Obwohl sich der Tonfilm bereits etabliert hatte, drehte Chaplin seinen Film noch stumm. Der Erfolg sollte ihm Recht geben. Die Zuschauer strömten zuhauf in die Kinos, und die poetische Liebesgeschichte über den Tramp und das blinde Blumenmädchen wurde einer der größten Kassenerfolge in seiner Karriere. Lichter der Großstadt stellt nicht nur einen in schlichtweg allen Aspekten grandiosen späten Stummfilm dar, sondern erzählt begleitet von sparsamen Zwischentiteln im unvermittelten Ausdruck seiner Figuren eine der ergreifensten Love Stories innerhalb der gesamten Historie des Films. (USA 1931, 82 Min.)
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Platz 7 Mo, 1.1. bis Mi, 3.1.2018 |
Fressen und gefressen werden Das Kino des begnadeten Briten Peter Greenaway ist im Kosmos des Inselkinos seine eigene kleine Insel. Ein Film wie eine Oper inszeniert, in dem es um die "Unmenschlichkeit" in der sogenannten Zivilisation geht, um die vielen Grausamkeiten, die Menschen Menschen antun können. Ein Film, in dem jede Szene, ja, jede noch so unwichtig erscheinende Einstellung, bis ins kleinste künstlerische Detail bildstilistisch einwandfrei komponiert ist. Ein außergewöhnliches, reiches, sinnliches, schockierendes Sittengemälde und Ewig-Theater über Essen, Klauen, Gewalt, ja das ganze verdammte, aufregende Sein namens Leben. Und im Zentrum ein unvergesslicher Film-Widerling, der wahrlich die menschlichen Plagen personifiziert, die Leid und Übel über die Menschen bringen. (Großbritannien/Frankreich 1989, 124 Min.)
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Platz 9 Di, 30.1. bis Do, 1.2.2018 |
Dies ist eine wahre Geschichte oder wenn das Lachen im Halse stecken bleibt Man weiß einfach wieder einmal nicht, welche Genre-Schublade am besten geöffnet werden sollte, um diesen Film der Coens einzuordnen. Thriller-Drama-Crime-Komödie und irgendwie auch wieder nicht, zu sehr oszilliert der Film zwischen Idylle und Monstrosität, zwischen Komik und Horror, zwischen Heimeligkeit und Wildnis. Aber eins ist sicher, bei der nächsten Gartenarbeit wird man zum Kompost-Schredder etwas Sicherheitsabstand halten. Welcher Film kann das schon von sich behaupten? Und so kann man nur mit den Worten Marge Gundersons, sagen: Thanks a bunch! Und sich auch daran halten, im Winter bleibt man auf jeden Fall entweder in der Wohnung oder im warmen Auto.
(USA 1996, 98 Min.)
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| Und zu guter Letzt noch etwas über den Ort der Sehnsucht und Träume |
Platz 10 Di, 14.11. bis Mi, 15.11.2017 |
Eine der schönsten und mitreißendsten Liebeserklärung an das Kino Mit seiner unendlich warmherzigen, wehmütigen sizilianischen Tragikomödie schuf Giuseppe Tornatore 1988 die wohl schönste Ode an das Kino als dem Hort kollektiver Träume und Sehnsüchte. Die nostalgische Hommage an die Magie des Kinos wurde 1990 in der Kategorie "Bester ausländischer Film" mit einem "Oscar" ausgezeichnet.
(Italien/Frankreich 1988, 118 Min.)
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