Kinoptikum

Veranstaltungen und Filmreihen 2018

DetailsDOK.tour 2018

Das Internationale Dokumentarfimfestival DOK.fest München zu Gast im Kinoptikum

Di, 13.11.
Mi, 14.11.

BETRUG

Aufstieg und Fall eines Hochstaplers - ein Lehrstück über die Naivität
Bastian hat sich als Vorstand eines privaten Münchner Kinderhauses substanziell an dessen Gemeinschaftskasse bereichert. Was als Robin-Hood-Story beginnt, deckt nach und nach die Abgründe eines Hochstaplers auf, der das, was ihm nicht gehört, nur für sich selbst behält und in teure Autos und Bordellbesuche investiert. Erzählt wird diese Räuberpistole von Bastian selbst, begleitet vom Chor der betrogenen Eltern, die sich in ihrer Schwabinger Bohème eingerichtet haben. Dabei entsteht gleichermaßen ein kriminalistisches Puzzle und ein komplexes Psychogramm, das jede Menge Bilder im Kopf der Zuschauerinnen und Zuschauer freisetzt. Ein kluger Film über Vertrauen, Ignoranz und Gegensätze und ein Sittengemälde über den Riss in unserer Wohlstandsgesellschaft.
(Deutschland 2017, 85 Min)
Di, 20.11.
Mi, 21.11.

FRÜHER ODER SPÄTER

Clash-of-Cultures - irgendwo in Bayern
Der ganz normale Wahnsinn in einem bayerischen Dorf: ein Milchbauernpaar, das im Nebenjob als Bestatter tätig sein muss. Nebenan ist eine vegane, freidenkende Kommune in ein leerstehendes Hotel eingezogen. Und ein Ministrant, der bei der freiwilligen Feuerwehr anheuert. Es wird gelebt, geliebt und gestorben. Tradition trifft auf Moderne und lässt sie dabei gar nicht mal nur gut aussehen. Mit unbändiger Lust am erzählerischen Raffinement, mit Plotwendungen, Cliffhangern und sehr trockenem Humor zieht Pauline Roenneberg hier alle filmischen Register. Der Film singt die Hymne auf ein Land und seine Menschen. Bayern pur, nur ohne den Kitsch. FRÜHER ODER SPÄTER ist als dokumentarische Serie konzipiert und hier zum ersten und wohl auch letzten Mal als Langfilm zu entdecken. Ganz großes Kino.
(Deutschland 2018, 120 Min.)
Mi, 28.11.

GLOBAL FAMILY

Auf Heimatsuche
„Wir wären so etwas wie die Töchter von Franz Beckenbauer.“ Doch der somalische Bürgerkrieg veränderte 1989 alles. Cabtan Shaash (60), in Somalia eine lebende Fußballlegende, brachte seine Familie damals noch rechtzeitig außer Landes. Von Deutschland aus hält er die auf drei Kontinenten verteilte Familie zusammen. Seine Tochter Jasmin und ihre Kinder sind in Deutschland fest integriert, trotzdem hadert sie noch immer mit ihrer Identität. Als sich herausstellt, dass Imra (88) nicht mehr in Äthiopien leben kann, nimmt ein intimes wie fesselndes Familiendrama seinen Lauf. In Addis Abeba wird deutlich, wie sehr sich die Lebenswelten auseinanderentwickelt haben, jede Generation hält an ihren eigenen Träumen von Familie, Heimat und Zukunft fest. Nicht alle können sich erfüllen.
(Deutschland 2017, 92 Min.)
Di, 4.12.
Mi, 5.12.

BRUDER JAKOB, SCHLÄFST DU NOCH?

Von den Bergen Tirols zur portugiesischen Atlantikküste
„Und dein Tod ist für mich die Aufforderung zu leben!“ Zwei Jahre, nachdem sich Jakob in einem Hotelzimmer in Porto das Leben genommen hat, begeben sich seine vier Brüder – darunter Regisseur und Produzent – auf eine visuell beeindruckende und zutiefst berührende Reise in die Vergangenheit. Diese führt sie vom Tiroler Lareintal über die von Brandung umtoste Atlantikküste Portos bis in Jakobs Hotelzimmer. Archivaufnahmen gewähren Einblicke in die Kindheit und Jugend der Brüder. Mit spielerischer Leichtigkeit und schonungsloser Ehrlichkeit reflektieren die vier in so intimen wie kunstvoll in Szene gesetzten persönlichen Gesprächen ihre unterschiedlichen Erinnerungen, geben der Trauer Raum und bestimmen ihre Rolle in der Familie neu. Jakob ist tot, aber seine Brüder haben wieder zueinander gefunden.
(Österreich 2018, 80 Min.)
Do, 6.12.

DIE SEELE DER GEIGE

Vom leidenschaftlichen Ringen um Perfektion
„Ich bekam zwei Jahre wirklich wunderbare Geigen zur Verfügung gestellt, aber es war nicht meine Stimme, es war nicht der Klang oder die Liebe meines Lebens, die ich da spielen durfte.“ Frank Peter Zimmermann musste sich von seiner großen Liebe, seiner Geige, trennen, als ihre Eigentümerin, eine Bank, aufgelöst wurde. Nun bekommt er sein Instrument wieder. Martin Schleske, Geigenbaumeister aus Landsberg am Lech, ist auf der Suche nach besonderem Klangholz, denn er möchte eine einzigartige Geige bauen. Inspiriert wurde er dabei nicht von der Stradivari, sondern vom menschlichen Gesang. Das Instrument entsteht – dank Handwerk und Hightech. Ein fesselnder, hochästhetischer Film über das geheime Seelenleben der Musik.
(Deutschland 2018, 52 Min.)

Details100 Jahre Ingmar Bergman

In Deutschland ist Bergman nie ein echter filmischer Autor geworden. In den Fünfzigern stand sein Name für skandinavische Natürlichkeit (und Nacktheit: Harriet Andersson und die "Zeit mit Monika"!), von "Das Schweigen" an mühte man sich mit den existentialistischen, religiösen, psychologischen Fragen ab, von denen die Filme überquollen. Ein Fall für die Filmkunst. Wie Bergman Körper und Gesichter filmt, dafür hatte man keinen Blick. Die Franzosen hatten es vorgemacht. Ein Film von Bergman, schrieb Jean-Luc Godard 1958 in den Cahiers du cinéma, "ist, wenn man so will, eine Vierundzwanzigstelsekunde, die eine Metamorphose durchmacht und sich dehnt zu eineinhalb Stunden. Das ist die Welt zwischen dem zweimaligen Zucken der Wimpern, die Traurigkeit zwischen zwei Herzschlägen, die Lebensfreude zwischen zweimaligem In-die-Hände-Klatschen." In François Truffauts erstem Film "Les 400 coups" klauen der junge Jean-Pierre Léaud und sein Kumpel Aushangfotos mit Harriet Andersson als Monika. Das ist die schönste Hommage an den Filmautor Ingmar Bergman (SZ vom 14.8.2018: Der Meister aus Fårö)

Sa, 6.10.
bis Di, 9.10.

AUF DER SUCHE NACH INGMAR BERGMAN

Über den Regisseur mit der schlechtesten Laune...

Ingmar Bergmans „Das siebente Siegel“ war der Film, der Margarethe von Trotta für das Kino begeisterte und den Wunsch in ihr weckte, selbst Regisseurin zu werden. Anlässlich des 100. Geburtstags des schwedischen Regisseurs folgt nun von Trotta seinen Spuren und offenbart durch ihren sehr persönlichen Blick auf sein Leben völlig überraschende Seiten der genialen Filmikone. Zu den Pfunden, mit denen der Film wuchern kann, gehören die vielen zeitgenössischen Aufnahmen von Ingmar Bergman, Statements für die Presse und viele Sequenzen, teilweise unveröffentlicht, die ihn bei Dreharbeiten zeigen, dazu gehören aber auch die Schilderungen seiner Familienmitglieder, die schmerzhaft verdeutlichen, dass er zwar ein genialer und hoch dekorierter Regisseur war, aber zugleich ein abwesender, kaltherziger, egoistischer Gatte und Vater. Eine persönliche, emotionale und cineastische Reise durch das faszinierende Universum der Filmlegende.
(Deutschland 2018, 98 Min.)
Ein Tipp noch für die Interessierten: A conversation with Ingmar Bergman
Sa, 6.10.
bis Mi, 10.10.

WILDE ERDBEEREN

Ein Roadmovie zwischen Jugend und Alter

Bergman beschreibt in dem Film einen schicksalhaften Tag im Leben eines alten Medizinprofessors, der auf wissenschaftlicher Ebene ein Genie, aber in privater Hinsicht stets ein Versager war. Doch die Ereignisse während einer Autofahrt von Stockholm nach Lund, wo ihm ein Ehrendoktortitel verliehen wird, lassen ihn den Beschluss fassen, ein anderer Mensch zu werden. Ein filmisch so elegantes wie imposantes Spiel mit der Erinnerung, dessen leise Faszination sich aus der absolut gelungenen Komposition der bis ins Detail sorgfältigen Inszenierung formiert. Werden die Beziehungen der Figuren untereinander, die von einem geradezu beseelten Ensemble verkörpert werden, bereits ansprechend differenziert gestaltet, so sind es letztlich die unprätentiösen, streckenweise heiteren Tendenzen ihrer Veränderung, die den Zuschauer nachhaltig berühren und genau jenen kraftvollen Aspekt der Versöhnlichkeit hervorlocken, der diesen Film zu einem kleinen Juwel werden lässt.
(Schweden 1957, 87 Min.)
Sa, 21.10.
bis Do, 25.10.

PERSONA

Der Film, der Ingmar Bergman rettete

Dieses faszinierende Werk erzählt noch radikaler und reduzierter als sein Vorgänger "Das Schweigen" von der intensiven Auseinandersetzung zweier gegensätzlicher Protagonistinnen an einem isolierten Schauplatz. Dabei ist Persona sowohl ein fesselndes psychologisches Drama als auch eine experimentelle Reflexion über das Filmemachen selbst - über Schein und Sein, über die Sehnsucht nach Fiktionen und die Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit. Mit der intensiven schauspielerischen Leistung der Hauptdarstellerinnen Liv Ullmann und Bibi Andersson und der brillanten Kameraarbeit Sven Nykvists gehört Persona zu den wichtigsten Filmen Bergmans und des europäischen Kinos nach dem Zweiten Weltkrieg.
(Schweden 1966, 79 Min.)
So, 4.11.
bis Mi, 7.11.

DAS SCHWEIGEN

Die schlimmste Eisenbahnfahrt der Filmgeschichte

Ester, ihre Schwester Anna und ihr neunjähriger Sohn Johan müssen, als Ester an einer Lungenentzündung erkrankt, in einem fremden Land Station machen. In der seltsamen Stadt Timoka fallen sie in einen Strudel der sexuellen Begierde, der Exzesse und des Hasses. Ein Inferno der Angst, Verwirrung und Hilflosigkeit. Dieser Film brachte Ingmar Bergman den ganz großen Durchbruch - der Skandale wegen, die er in vielen Ländern auslöste: Eine Frau masturbiert, und es gibt zwei knappe Kopulationsszenen. Deutschland war eines der Länder, in denen der Film ungeschnitten in die Kinos kam (nur in den Kirchen wurde vor einem Besuch gewarnt). In Frankreich, dem Kinoland par excellence, wurde Bergmans wohl radikalster Film verboten.
(Schweden 1963, 91 Min.)
Und hier die Warnung für die Zartbesaiteten: Der Vorspann aus dem Jahr 1964
und das meinte Die Zeit: Denunziation der Unmoral
Sa, 24.11.
bis Di, 27.11.

DAS SIEBENTE SIEGEL

Ein Schachspiel um Leben und Tod

Diese Philosophiestunde à la Ingmar Bergman thematisiert konstitutive Dinge, die die Menschen, damals wie heute, beschäftigen: Der Glaube, der Sinn des Lebens, der unausweichliche Tod. Bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 1957 mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet, jongliert der Film vor dem Szenario des von der Pest und ihren Ideologien verseuchten Mittelalters mit archaisch anmutenden Vorstellungen von Gott, dem Teufel und vor allem dem Tod, der höchstpersönlich auftritt. Obwohl der Tod unumwunden als düstere, kühle Person in Menschengestalt deutlich sichtbar ist, gibt er keineswegs seine und auch sonst keine Geheimnisse preis, so dass am Ende nur eines sicher ist: Verlässlich ist er, der Tod.
(Schweden 1956, 92 Min.)
So, 9.12.
bis Mi, 12.12.

LICHT IM WINTER

Auf der Suche nach dem verlorenen Gott

Gunnar Björnstrand gibt gekonnt den Landpfarrer, der nach dem Tod seiner Frau an der Existenz Gottes zu zweifeln beginnt. Nur die Liebe hatte ihn glauben lassen. Emotionslos und ohne Überzeugung absolviert er vor den wenigen Schäfchen seine Gottesdienste in der kleinen Dorfkirche. „Gott ist die Stille“, meint er und wie einst Jesus Christus am Kreuz hat er das Gefühl, dass sein Gott ihn in der schwärzesten Stunde verlassen hat. Bergman zeigt einmal mehr die Hoffnungslosigkeit seines Protagonisten, mischt kunstvoll Studien des Alltags mit Szenen von überhöhter Lebensphilosophie, wobei stets ein tiefer Pessimismus als Grundstimmung bleibt. "Licht im Winter" war nach "Wie in einem Spiegel" der zweite Film der Trilogie über Glaubensfragen, die er schließlich mit dem Klassiker "Das Schweigen" abschloss.
(Schweden 1962, 82 Min.)
So, 23.12.
bis So, 6.1.2019

FANNY UND ALEXANDER

Das warmherzige Vermächtnis eines düsteren Künstlers

Eingerahmt von zwei Festen, der alljährlichen Feier der Theaterleute zu Weihnachten und der Feier zur Geburt zweier Kinder, wird die ereignisreiche Saga der Familie Ekdahl erzählt, die in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in einer mittelgroßen schwedischen Stadt lebt. Oscar und seine Frau Emilie sind die Eltern von Alexander und seiner jüngeren Schwester Fanny. Alexander ist ein sensibler Junge mit einer großen Vorstellungskraft, für den Statuen, aber auch Geister lebendig werden können. Umgeben von den Tanten und Onkeln, Zofen und Köchinnen verbringen Fanny und Alexander eine glückliche Kindheit – bis ihr Vater Oscar stirbt... Ingmar Bergmans letzter Kinofilm ist eine prächtige und detailverliebte Familiensaga voller magischer Momente. Von vielen als sein Opus magnum angesehen, wurde der Film mit zahllosen Preisen ausgezeichnet, so mit dem Goldenen Löwen beim Filmfestival Venedig 1983 und im selben Jahr mit vier Oscars.
(Schweden 1982, 188 Min.)

DetailsReden wir mal darüber - Filmgespräche im Kinoptikum

Di, 18.9.
18:00

TOMORROW - Die Welt ist voller Lösungen

Morgen wird alles besser. Hoffentlich.
Zur Vorstellung am Dienstag, den 18.9. um 18 Uhr findet ein Filmgespräch statt.
Das Knirschen im Getriebe unserer Weltordnung ist deutlich zu vernehmen. Klimaveränderung, Überbevölkerung, Ernährungskrisen, auch die Krisen unserer Finanzsysteme und das schwindende Vertrauen in Demokratien. Und da ziehen sie also los: Autor und Aktivist Cyril Dion und die Schauspielerin Mélanie Laurent. Fliegen um den Erdball, um mit einem Film die Welt zu retten. Anstatt ewig schwarz zu malen und uns zum tausendsten Mal zu erzählen, welche Katastrophen in den nächsten Jahrzehnten über uns hereinbrechen, taten sie sich mit drei Freunden zusammen und suchten auf ihrer Reise nach einer Antwort auf die Frage, was jeder von uns im Kleinen wie im Großen dazu beitragen kann, dass die Welt am besten schon morgen eine besserer Ort wird. In Frankreich wurde "Tomorrow" mit dem César als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet und zum Publikumsliebling.
(F 2015, 118 Min.)
Sa, 22.9.
18:30

PARASITE ISLAND - MAUSMANNSLAND

Die Wendung mit der Maus in Zusammenarbeit mit der „Neuen Galerie“
Nach der Vorstellung unterhalten wir uns mit dem Regisseur Herbert Nauderer
Der 1958 in Fürstenfeldbruck geborene Künstler und Musiker lebt und arbeitet in der "Kitschpostkarte" (Nauderer) Weipertshausen am Starnberger See. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildet seit langem die Zeichnung. Seit einigen Jahren wird dieser Zeichnungskosmos im Zyklus „Mausmannsland“ installativ durch Objekte, Photocomposings und Videoloops ergänzt. Seit 2015 entstehen auch eigenständige Filmprojekte. Wir zeigen seinen fünfzehnminütigen surrealen Kurzfilm „Parasite Island“, in dem er unterstützt von Josef Bierbichler und Sibylle Canonica der Herkunft des Mausmanns, jener Figur, die sich vor einigen Jahren plötzlich in seine Zeichnungen einschlich, auf den Grund geht. Nicht alle Filmemacher finden für ihren Erstling gleich so erstklassige Schauspieler.
(D 2015 - 2017, 15 Min.)
Fr, 19.10.
19:30

B12 - Gestorben wird im nächsten Leben

Wia im richtign Lebn! Zum Lachen und zum Weinen schön!
Wir freuen uns auf den Besuch des Regisseurs Christian Lerch, dem Drehbuchautor des legendären Erfolgsfilms „Wer früher stirbt, ist länger tot“ am Fr., den 19.10. um 19:30!
Der Manni, der Lenz, Gott und die Welt: B12 ist ein Imbiss der härteren Sorte. Mit einem Extrem-Stammtisch und großen Themen: das Leben, der Tod und das Leben nach dem Tod. Auf den ersten Blick sind es vor allem traurige Gestalten, die ihre Tage im Imbiss der Raststätte B12 verbringen, aber es ist auch ein Ort, an dem Selbstoptimierung ein Fremdwort bleibt und an dem niemand den anderen fallen lassen würde. In diesem Niemandsland zwischen Hohenlinden und Forstinning, in dieser letzten Bastion, die von der früheren Großgastronomie des Rasthauses noch übrig ist, lässt uns Lerch die Rest-Solidarität spüren, die dieser bunt zusammengewürfelte Haufen Desperados einander schenkt und die dann dazu führt, dass keiner ganz durchs Raster fällt. „B12“ ist traurig, nimmt einen mit und man könnte auch sagen: Er ist phasenweise eine Zumutung. Doch für Lerch kann die Rasthaus-Clique schon sehr gut selbst auf sich aufpassen, nach dem Motto „Okay, ist zwar alles irgendwie Scheiße, aber wir machen weiter.“
(D 2018, 92 Min.)
Do, 8.11.
19:30

SCHLUCHTENFLITZER

Ich möcht frei sein, so richtig frei
Am Donnerstag kommt der Regisseur Rüdiger Nüchtern zum Filmgespräch, er bringt den Hauptdarsteller Hans Kollmannsberger und die originale 35mm-Filmrolle mit und hat sicherlich viel zu erzählen!
Das Moped verhieß grenzenlose Freiheit, war das Ein und Alles seiner Besitzer. Am Beispiel von Andy, der mit seinen Eltern auf einem kleinen Hof in Niederbayern lebt und sein Moped liebvoll „Schluchtenflitzer“ nennt, zeichnet der Film das Leben Jugendlicher der damaligen Zeit nach – das Leben auf dem Bauernhof, die unterschiedlichen Lebensentwürfe von Eltern und Sohn, drückende Schulden. So hat Andy häufig Streit mit seinem Vater, und als dieser plötzlich stirbt, verlangt die Mutter, dass er die Schreinerlehre aufgibt und den Hof übernimmt. Doch er denkt nicht dran, den er möchte »frei sein, wirklich frei«. Der Andy spielt sich selbst, aber mitgewirkt haben auch bekannte Schauspieler wie Eva Mattes, Hans Brenner oder Ruth Drexel.
(Deutschland 1979, 113 Min.)
Mi, 14.11.
18:30

WACKERSDORF

Ein Film, der in diese Zeit wie der Senf zur Weißwurst passt
Am Mittwoch kommt der Schaulspieler Johannes Herrschmann zum Filmgespräch, und berichtet uns vom Dreh und seiner Rolle als Bürgermeister Josef Pirner.

Im Fokus steht Landrat Schuierer, dessen Zweifeln, Überlegen, Hadern, das Sich-in-Frage-Stellen den Kern des Films ausmachen. Als die bayerische Staatskanzlei auf ihn zukommt und ihm mit dem geplanten Bau der WAA Arbeitsplätze und einen regionalen Wirtschaftsaufschwung in der strukturschwachen Region verspricht, willigt er zuerst guten Mutes ein. Erst als er selbst beobachtet, wie die Staatsregierung mit aller Gewalt gegen die Aktionen der Bürgerinitiative vorgeht, forscht er nacb und erkennt: Guten Gewissens kann er das Projekt nicht weiter vorantreiben. Als Schuierer seine Unterschrift verweigert, kommt es zum Eklat und gar einer Gesetzesänderung, dem „Lex Schuierer“, um das Bauprojekt auch ohne die Zustimmung des Landrats zu realisieren.
Oliver Haffner gelingt es hervorragend die bedrückende, ja lähmende Atmosphäre fühlbar zu machen, die seinerzeit in Bayern herrschte, er macht aus der Geschichte ein kluges Politdrama mit einer beunruhigend brandaktuellem Botschaft für die Gegenwart. Denn egal, ob es um die mehr als 30 Jahre zurückliegenden Proteste in Wackersdorf geht oder die aktuellen Demonstrationen gegen zunehmenden Populismus im Land – selten war es wichtiger, Zivilcourage und politisches Sendungsbewusstsein sichtbar nach außen zu tragen. Denn schweigend haben nur die wenigsten etwas verändert.
(Deutschland 2018, 123 Min.)
Do, 15.11.
19:30

FEIERABENDBIER

Ein Hipsterfilm - bajuwarisch noir
Am Donnerstag heißen wir den Regisseur Ben Brummer zum Filmgespräch willkommen.
Eine gute und vor allem unheimlich spaßige Gegenerzählung zu Fack ju Göhte und sonstigen Ergüssen des konservativen Kinos bietet das Spielfilmdebüt von Ben Brummer. In dieser absurden Komödie mit Noir-Einschlägen werden nämlich die großen Erzählungen von wahrer Liebe und Glück dekonstruiert, ohne, dass Brummer dabei in einen zynischen Nihilismus abgleitet. Der Film dreht sich lose um die Suche nach einem Auto. Oder besser, nach dem Auto, denn der braune Mercedes SEC '81er Baujahr ist die wichtigste Sache im Leben von Magnus, dem Besitzer der namensgebenden Bar "Feierabendbier". Eigentlich vegetiert er nur noch ziellos von einem Tag zum nächsten, bis eben sein Newtimer geklaut wird, und er sich nicht nur aufmacht, den Dieb ausfindig zu machen, sondern parallel auch versucht, sein Leben irgendwie auf die Reihe zu kriegen. Dabei irrt er mit Hängerkumpel Dimi durch die abgeranztesten Ecken Münchens und schlägt sich mit ziellosen Künstlerinnen und Online-Poker-Wichsern herum. Das regelmäßig entstehende Chaos in Swingerclubs oder bei der Exfrau wird durch die Szenen in der Kneipe geerdet, sodass man sich wohl nicht von ungefähr an die Bowlingbahn aus The Big Lebowski erinnert fühlt.
(D 2017, 113 Min.)

DetailsHeimatkino im Herbst: Filme aus heimischer Produktion

Mo, 10.9.
bis Do, 13.9.2018

DER LANGE SOMMER DER THEORIE

Unerträglich kann die Hitze werden. Außer man gibt sich ihr hin, wirft sich in sie hinein
Was tun gegen den rasenden Stillstand und die Theorielosigkeit des Hochleistungskapitalismus? Irene von Albertis Film ist ein ungewöhnlicher, formfrischer Appell an die Schönheit des Denkens um des Denkens willen. Eine flirrende Wort- und Sinnsuche, Utopie einer anderen Existenz, mit dokumentarischen Interview-Momenten und Film im Film, ohne Angst, dass die Figuren zu künstlich sein könnten. Aber keine Panik, es handelt sich um eine großartige Komödie um drei kesse, kluge Berliner Großstadtgören, ein Film, wie ihn Godard in den 60er-Jahren gedreht hätte. Interesse und exquisiter Geschmack im Musikalischen, keine Angst vor Theorie und Lust am Spiel.
(Deutschland 2017, 84 Min.)
Do, 13.9.
bis Do, 20.9.

DIE WUNDERÜBUNG

Nicht ohne- und nicht miteinander
90 Minuten sind 90 Minuten. Die richtige Zeit für einen Film, die richtige Zeit für ein Theaterstück: Und das funktioniert. Weil sich Inhalt – Sitzung beim Paartherapeuten – und Form – Theaterstück bzw. Film – kongruent übereinanderlegen: Sitzungszeit ist Filmzeit. Wobei der Film die Bühnenhaftigkeit nie verleugnet – weil ja auch Joana und Valentin, das Ehepaar beim Therapeuten, sich aufführen wie sonst noch was. Ein witziges Kammerspiel über Paartherapiel, in dem der Wortwitz als auch das Timing mehr als einmal an den großen Loriot erinnern.
(Österreich 2018, 90 Min.)
Fr, 21.9.
bis So, 23.9.

A THOUGHT OF ECSTASY

Wüsteneien des Begehrens im Tal des Todes oder Küssen ist der Anfang von Kannibalismus
Gedanken der Ekstase treiben durch Franks Gehirn, der durch die Wüste Kaliforniens fährt auf der Suche nach einer Frau, nach seiner Frau des Lebens. Untermalt von treibenden elektronischen Klängen und einer weiblichen Erzählstimme entfalten Wüstenbilder von todessehnsüchtiger Schönheit und Sexszenen, die von einem Vorreiter des Porno Chic inspiriert sind, einen surrealen und poetischen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Ein filmischer Roadtrip ins Death Valley vertaner Chancen, ein Erotik-Wüsten-Thriller, in bester Noir- und Pulp-Tradition, mit einem Schuss Antonioni, Coen Brüder und David Lynch. Vielleicht ist es Trash. Vielleicht gar ein Essayfilm. Auf jeden Fall eine faszinierende Erfahrung.
(D 2017, 93 Min.)
So, 23.9.
bis Di, 25.9.

ZWEI HERREN IM ANZUG

Der Endmoränensaurier
Regisseur Josef Bierbichler verfilmt seinen eigenen Roman "Mittelreich" und fragt, wie man Vergangenes darstellen kann, seine Antwort lautet: immer gebrochen, immer gefärbt. Das ist ein After-Herbert-Achternbusch-Bombeneinschlag ins Kino der Berliner Republik. Der Starnberger See, diese touristisch verseuchte Vorstadtpfütze Münchens, ist Bühne und Zuschauer zugleich. 60 Jahre Familiendrama im bäuerlichen Fischmeister-Haus – und der See schweigt. Aber nicht immer. Ein Erinnerungs-Diskurs, der im Kleinen das Große perfekt erzählt!
(D 2018, 139 Min.)
Di, 9.10.
bis Do, 11.10.

GUNDERMANN

Ich gehöre zu den Verlierern. Ich habe aufs richtige Pferd gesetzt, aber es hat nicht gewonnen
Er war der »singende Baggerfahrer«, ein Idol der späten DDR und dann eine Ikone der Wendezeit. Gundermann, Vorname eigentlich Gerhard, aber seinen Fans nur als »Gundi« bekannt; ein Liedermacher, dessen Songs voller Seele immer hart am Kitsch vorbeischrammten, und genau darum volkstümlich waren, aber musikalisch eben auch so gut, dass er im Vorprogramm von Bob Dylan auftreten konnte. 20 Jahre nach Gundermanns Tod setzt Dresen, dem Liedermacher, den auch im Osten Deutschlands nicht jeder, im Westen kaum einer kennt, ein Denkmal. "Hier bin ich geboren, wo die Kühe mager sind wie das Glück" - musikalisch sanft modernisiert, erschließt sich die Poesie seiner Liedern auch dem zeitgenössischen Publikum sofort. Dresen thematisiert Gundermanns Spitzeltätigkeit für die Stasi gleich zu Beginn und lässt seine Figur lieber aus dem Makel heraus lebendig werden, was ein kluger Schachzug ist. Sein Film selbst ist makellos und ist einer der differenziertesten, besten Filme über die DDR, ein faszinierendes Porträt vom aufregend widersprüchlichen Leben des Liedermachers als Arbeiteridol und als Stasi-Spitzel. Ein wahrhaftig schöner, bitterer Heimatfilm - "Paradiesvögel sperrt man nicht ein – sie brauchen den Himmel ganz".
(D 2018, 128 Min.)
» Und hier ein musikalischer Vorgeschmack Linda
Fr, 19.10.
bis Di, 23.10.

B12 - Gestorben wird im nächsten Leben

Wia im richtign Lebn! Zum Lachen und zum Weinen schön!
Der Manni, der Lenz, Gott und die Welt: "B12" ist ein Imbiss der härteren Sorte. Mit einem Extrem-Stammtisch. Und großen Themen: das Leben, der Tod und das Leben nach dem Tod. Auf den ersten Blick sind es vor allem traurige Gestalten, die ihre Tage im Imbiss der Raststätte B12 verbringen, aber es ist auch ein Ort, an dem Selbstoptimierung ein Fremdwort bleibt und an dem niemand den anderen fallen lassen würde. In diesem Niemandsland zwischen Hohenlinden und Forstinning, in dieser letzten Bastion, die von der früheren Großgastronomie des Rasthauses noch übrig ist, lässt uns Lerch die Rest-Solidarität spüren, die dieser bunt zusammengewürfelte Haufen Desperados einander schenkt und die dann dazu führt, dass keiner ganz durchs Raster fällt. „B12“ ist traurig, nimmt einen mit und man könnte auch sagen: Er ist phasenweise eine Zumutung. Doch für Lerch kann die Rasthaus-Clique schon sehr gut selbst auf sich aufpassen, nach dem Motto „Okay, ist zwar alles irgendwie Scheiße, aber wir machen weiter.“
(D 2018, 92 Min.)
Wir freuen uns auf den Besuch von Christian Lerch, dem Drehbuchautor des legendären Erfolgsfilms „Wer früher stirbt, ist länger tot“ am Fr., den 19.10.!
Mi, 24.10.
bis So, 28.10.

303

Unterwegs zur Liebe, ohne Schmalz und doppelten Boden
Nirgendwo auf der Welt wird die Liebe auf den ersten Blick derart zelebriert, kultiviert und verklärt wie im Kino. Umso schöner, wenn in einem bekennenden Liebesfilm auf dieses Klischee verzichtet wird. Liebe auf den ersten Blick gibt es hier nicht, höchstens auf den hundertsten oder tausendsten. Dazwischen liegen unendlich viele Worte auf einer 6.000 Kilometer langen Reise von Berlin nach Portugal in einem Mercedes-Hymer-303-Wohnmobil. Reisen und Lieben öffnet beides, Herz und Bewusstsein. Das hat der Filmemacher Hans Weingartner erkannt und unfassbar unzynisch und unglaublich unironisch ein ebenso entspanntes wie kluges Liebesroadmovie gedreht. Auch wenn hier die Sekunde vor dem Kuss 145 Minuten dauert.
(D 2018, 145 Min.)
Do, 8.11.
bis Fr, 9.11.

SCHLUCHTENFLITZER

Ich möcht frei sein, so richtig frei mit Hans Brenner, Ruth Drexel und Eva Mattes
Mit Laiendarstellern erzählt der Film die Geschichte einer unglamourösen Clique von Provinzjugendlichen aus Niederbayern, die mit frisierten Mopeds zur Dorfdisco flitzen und vom großen Aufbruch träumen. Im Mittelpunkt steht der Schreinerlehrling Andy. Er streitet mit seinen Eltern, sehnt sich nach Unabhängigkeit und lernt Roswitha, ein Mädchen aus München kennen – seine erste Liebe, die sich jedoch nicht fest an ihn binden will. Als Andys Vater durch einen Leitersturz überraschend stirbt, muss er sich entscheiden, denn seine Mutter drängt ihn, den Hof zu übernehmen.
(D 1979, 113 Min.)
Wir freuen uns auf den Regisseur Rüdiger Nüchtern, der am Donnerstag die originale 35mm-Filmrolle mitbringt und viel zu erzählen hat.
» Ein Interview mit Rüdiger Nüchtern
Mi, 14.11.
bis Mo, 19.11.

WACKERSDORF

Vom Aufstand der Braven - ein Heldenfilm aus der Oberpfalz
Im Fokus steht der friedliebende Landrat Schuierer, dessen Zweifeln, Überlegen, Hadern, das Sich-in-Frage-Stellen den Kern des Films ausmachen. Aber Oliver Haffner gelingt es auch hervorragend die bedrückende, ja lähmende Atmosphäre fühlbar zu machen, die seinerzeit in Bayern herrschte, er macht aus der Geschichte um den Widerstand gegen die WAA ein kluges Politdrama mit einer brandaktuellen Botschaft für die Gegenwart. Denn egal, ob es um die mehr als 30 Jahre zurückliegenden Proteste in Wackersdorf geht oder um die Räumungsaktion im Hambacher Forst – selten war es wichtiger, Zivilcourage und politisches Sendungsbewusstsein sichtbar nach außen zu tragen. Denn schweigend haben nur die wenigsten etwas verändert.
(D 2018, 123 Min.)
Am Mittwoch um 18:30 berichtet der Schauspieler Johannes Herrschmann von den Dreharbeiten und seiner Rolle als Bürgermeister Josef Pirner.
Do, 15.11.
bis So, 18.11.

FEIERABENDBIER

Ein Hipsterfilm - bajuwarisch noir
In dieser absurden, unheimlich spaßigen Komödie mit Noir-Einschlägen werden die großen Erzählungen von wahrer Liebe und Glück dekonstruiert, ohne, dass der Film dabei in einen zynischen Nihilismus abgleitet. Mit Gespür für Timing, für Charaktere, für die Atmosphäre der verlorenen Gestalten und kitzelt Ben Brummer aus der quasi minimalen Handlung die maximale Dosis an Gags, an Entertainment und ja, auch an Gefühl heraus. Die Geschichte dreht sich lose um die Suche nach einem Auto. Oder besser, nach dem Auto, denn der braune Mercedes SEC '81er Baujahr ist die wichtigste Sache im Leben von Magnus, dem Besitzer der namensgebenden Bar "Feierabendbier". Eigentlich vegetiert er schwermütig und kettenrauchend nur noch ziellos von einem Tag zum nächsten, bis eben sein Newtimer geklaut wird, und er sich nicht nur aufmacht, den Dieb ausfindig zu machen, sondern parallel auch versucht, sein Leben irgendwie auf die Reihe zu kriegen. Dabei irrt er mit Hängerkumpel Dimi durch die abgeranztesten Ecken Münchens und schlägt sich mit ziellosen Künstlerinnen und Online-Poker-Wichsern herum. Das regelmäßig entstehende Chaos in Swingerclubs oder bei der Exfrau wird durch die Szenen in der Kneipe geerdet, sodass man sich wohl nicht von ungefähr an die Bowlingbahn aus The Big Lebowski erinnert fühlt.
(D 2017, 113 Min.)
Am Donnerstag heißen wir um 19:30 den Regisseur Ben Brummer zum Filmgespräch willkommen.
Di, 27.11.
bis So, 1.12.

STYX

An der moralischen Außengrenze
In seinem Film schickt der österreichische Regisseur Wolfgang Fischer eine Einhandseglerin auf eine Atlantik-Reise. Sie träumt vom Paradies. Und landet in der Hölle. Während eines schweren Sturms erwartet sie an Deck ein schrecklicher Anblick: Ein Boot voller Flüchtlinge treibt unweit von ihr - es droht zu kentern. Die Küstenwache kommt auch nach mehrfachem Funkkontakt nicht. Muss Rike also eingreifen? Doch was bringt in dieser Lage die eigene Hilfsbereitschaft, sie muss leerlaufen, ist zum Scheitern verurteilt. Styx, auf Deutsch „Wasser des Grauens“, erkundet die Handlungsfähigkeit des einzelnen Menschen und zeigt, wo sie an ihre Grenzen stößt, wenn ein ganzer Kontinent seine moralische Außengrenze gegen so etwas Schlichtes wie Humanismus befestigt.
(D/Ö 2018, 94 Min.)
Do, 29.11.
bis So, 2.12.

MACKIE MESSER - Brechts Dreigroschenoper

Neue Mythen für das Land
Als die Filmindustrie Ende der 1920er-Jahre nach Bertold Brechts "Dreigroschenoper" griff, erkannte er die Chance. Seinen Sensationserfolg eins zu eins von der Bühne auf die Leinwand zu übertragen, kam für Brecht jedoch nicht in Frage und am Ende verklagte er die Produktionsfirma. In seinem neuen, hochkarätig besetzten Film zeigt Joachim Lang diesen Kampf um eine Verfilmung nach eignen Vorstellungen. Herausgekommen ist eine fiebrige Tour de Force – ein Film, der die "Dreigroschenoper" bis in den Finanzkapitalismus unserer Gegenwart hinein verlängert und dessen Aktualität hinsichtlich des damals aufkommenden Faschismus schon fast beklemmend wirkt. Eine Regiearbeit, die das Publikum ebenso irritieren wie verblüffen dürfte – und ungeheuer reich beschenkt.
(D 2018, 130 Min.)
Di, 25.12.
bis Sa, 29.12.

ASPHALTGORILLAS

Pulp Fiction in X-berg - die Unterwelt frisst ihre Kinder
Ab in die regennasse Berliner Unterwelt: »Hangover«-Irrsinn meets Tarantino-Gewalt in einer Buck-Version von Kreuzkölln, ein Film bevölkert von einem illustren Multikulti-Cast aus alten Hasen und ein paar vielversprechenden Newcomern wie »Tiger Girl« Ella Rumpf, dazu ein Rottweiler und das Ganze gemixt mit einem hippen Völkchen aus Social-Media-Stars. Das ist alles in allem ganz kurzweilig und stimmungsvoll, aber auch nicht sonderlich originell, ein gnadenloses Mash-up bekannter Motive aus Mafiakino und Chaoskomödien. Ein Männerfilm in Zeiten von #metoo, in dem aber doch die Frauen die eigentlich Starken sind. Und immerhin, ein anarchischer Fremdkörper in der braven deutschen Filmlandschaft von einem, der die wichtigste Regel einer Marke – die Konstanz des zuverlässig Gleichen – souverän missachtet. Ein sturer Buck eben.
(D 2018, 103 Min.)

Details8. Landshuter Filmnächte am Skulpturenmuseum

Mi, 29.8.2018

DER KNOCHENMANN

Hähnchen süß-sauer oder Liebe tut weh – besonders dem, der nur zuschaut
Jetzt ist schon wieder was passiert: Und zwar die bislang wohl beste Haas-Verfilmung, ein dunkler Ösi-Krimi rund um eine Backhendlstation in der Provinz und mittendrin der Brenner mit seinem Weltekel, und so rabenschwarz, das glaubst Du nicht!
Es gibt viele grausame Momente in "Der Knochenmann". Es wird oft und unschön gestorben, und er entlockt gegen Ende selbst dem abgebrühten Horrorfan ein überrumpeltes »Auweh!«. Aber bei aller Schwärze, und auch, wenn die Handlung gegenüber dem Roman vom Aufblühen des Frühlings in die tote Erstarrung des Winters verlegt wurde: Der Film ist nie zynisch, und er ist keineswegs ein hoffnungsloser Film. Denn was ist schon ein abgetrennter Finger gegen ein gebrochenes Herz? Was ist schon das Malmen einer Fleischabfall-Mühle gegen das Mahlwerk der Gefühle, mit dem einem die Liebe die Innereien durchwalken kann?
(Österreich 2009, 120 Min.)

Do, 30.8.2018

WEIT - Die Geschichte von einem Weg um die Welt

Soweit die Füße tragen - der Überrraschungshit des Sommers!

Alleine die Zahlen sind beeindruckend: dreieinhalb Jahr unterwegs, 38 Länder bereist, 96.707 Kilometer zurückgelegt, dabei nicht einmal das Flugzeug genutzt. Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser haben eine lange und intensive Reise hinter sich, deren Faszination sich aber nicht an nackten Zahlen festmachen lässt. Dieser unverstellte Film von einem jungen Paar aus Freiburg, das einfach so um die Welt reist, schafft etwas Großartiges: Er gibt uns das Vertrauen in die Welt, in fremde Menschen zurück.
(Deutschland 2017, 120 Min.)

Fr, 31.8.2018

STERNENJÄGER - Abenteuer Nachthimmel

Von den Experten für die Unendlichkeit: Gemacht für die große Leinwand in der Stille der Nacht

Wir begleiten fünf der besten Sternefotografen der Welt bei ihren abenteuerlichen Reisen zu den abgelegensten Plätzen der Erde, vom australischen Outback bis ins winterliche Norwegen. Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, den Menschen den Nachthimmel und die jahrtausendalte Faszination von den unerreichbaren Lichtpunkten wieder nahe zu bringen, ein Himmel, der im Angesicht permanenter Luftverschmutzung und andauernder Beleuchtung immer mehr verblasst. Der Film zeigt eine sehr stille Stille und regt dazu an, wieder selbst zu träumen, von fremden Welten, alten Zeiten und dem Zauber der Nacht. Den Mut auch zu haben, sich dieser Dunkelheit und Einsamkeit zu stellen, um beidem Erfahrungen zu entlocken, die wir heute zu einem Großteil verloren haben.
(Deutschland 2016, 89 Min.)

Sa, 1.9.2018

FEINDE - Hostiles

Relevantes aus dem Wilden Westen - The Revenant trifft True Grit
Im Jahr 1892 nimmt der hochgeachtete Armee-Offizier Joseph J. Blocker widerwillig die Aufgabe an, den im Sterben liegenden Cheyenne-Häuptling Yellow Hawk quer durch das Land in dessen Heimat im Bundesstaat Montana zu bringen. Blocker ist ein mit allen Wassern gewaschener Karrieresoldat und Kriegsheld, dessen Hass auf die Indianer nach zwei Jahrzehnten unentwegter Kämpfe keine Grenzen kennt. Dass er nun auf eine letzte Mission in die Weiten der Frontier geschickt wird, ist, als würde man auf einem offenen Pulverfass mit drei brennenden Fackeln jonglieren: Man weiß, dass es hochgehen wird. Aber wie sich die Geschichte entwickelt, wie diese harten Männer auf die Probe gestellt und ihre Überzeugungen getestet werden, das kann nur ein Western so erzählen. Ein Western aus dem Jahr 2018 wohlgemerkt, der auch daran rüttelt, wofür das Genre in den letzten 100 Jahren gestanden hat.
(USA 2017, 134 Min.)

» Lageplan Skulpturenmuseum
  • Biergartenbetrieb und Spezialitäten vom Grill täglich ab 19:00 Uhr
  • Filmstart gegen 20.30 Uhr bei ausreichender Dunkelheit, freie Platzwahl
  • Eintrittspreise: 9,50 / 8,00 € (ermäßigt für Schüler und Studenten)
  • Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt.
  • Karten nur an der Abendkasse, kein Vorverkauf
Back in town, heuer veranstaltet das Team des Kinoptikums Landshut wieder ein Open Air Fest mit freundlicher Unterstützung der Stadt Landshut, dem Skulpturenmuseum und dem Kino Utopia Wasserburg - am Skulpturenmuseum im Herzen Niederbayerns - ein Muss für alle Frischluft-Kino-Fans.

DetailsArchitektur- und Kunstfilmreihe im Herbst

In Zusammenarbeit mit architektur und kunst e.v. landshut

am ersten Dienstag um 18:30 Uhr und
am ersten Mittwoch um 21 Uhr des Monats
Di, 2.10.
Mi, 3.10.2018

LOVING VINCENT

Nicht nur die aufwändige, toll durchdachte Gestaltung machen diesen Film zu einem visuellen und sinnlichen Erlebnis der Extraklasse, sondern auch die – selbstverständlich frei erfundene – Handlung um die letzten Monate im Leben des Vincent van Gogh: Hammerharte Hochkunst, gepaart mit einer coolen Detektivstory um einen der berühmtesten Maler der Geschichte und seinen bis heute geheimnisumwitterten Tod. Auf der Grundlage zahlreicher Werke von Vincent van Gogh entstanden die farbigen Passagen des Films als animierte Ölgemälde. All das ist brillant und clever gemacht, für Hardcore-Kunstkenner vielleicht sogar ein bisschen gewagt, aber es macht einfach höllischen Spaß.
(Großbritannien/Polen 2017, 97 Min.)

Di, 6.11,
Mi, 7.11.2018

VOM BAUEN DER ZUKUNFT - 100 Jahre Bauhaus

Eine Dokumentation über die Kunst- und Architekturschule Bauhaus: Vor beinahe hundert Jahren wurde eine radikale künstlerische Utopie in die beschauliche Stadt Weimar hineingeboren: das Bauhaus. Ihre Auswirkungen prägen unsere Lebenswelt bis heute. Vor dem Hintergrund des 100. Bauhaus-Jubiläums erzählt dieser Dokumentarfilm nicht nur Kunst-, sondern Zeitgeschichte. Von Beginn an fragten die Architekten und Künstler des Bauhauses, darunter Walter Gropius, Wassily Kandinsky oder Paul Klee: Wie zusammenleben? Was bedeutet „zusammenleben“? Wie lassen sich Räume so gestalten, dass alle Menschen am gemeinsamen Leben teilhaben? (Deutschland 2018, 94 Min.)

Di, 4.12.
Mi, 5.12.2018

DRIES

Der Modedesigner Dries Van Noten gestattet zum ersten Mal überhaupt einem Filmemacher einen Einblick in sein Leben und seinen kreativen Schaffensprozess: Ein ganzes Jahr lang begleitete der Dokumentarfilmer Holzemer den belgischen Designer und hielt dabei genau fest, wie dieser seine außergewöhnlichen und von globalen Trends abweichenden Modekollektionen entwirft.
(Deutschland/Belgien 2017, 93 Min.)

DetailsKinderKino im Kinoptikum - für klein und GROSS im Herbst

Samstag und Sonntag, 15:30 Uhr, Eintritt 4 Euro
Oktober 2018
Sa, 6.10.
So, 14.10.

DAS DSCHUNGELBUCH

Mogli ist ein Findelkind, das im Dschungel von einem Rudel Wölfe großgezogen wird. Eines Tages taucht der böse Tiger Shir Khan auf, der es auf den kleinen Jungen abgesehen hat. Mit Hilfe des Panthers Baghira zieht Mogli los, um Schutz in der Menschensiedlung zu suchen. Unterwegs treffen sie auf den gemütlichen Bären Balou, der es gar nicht gerne sieht, dass Mogli zurück zu den Menschen muss. Als auch noch die listige Schlange Ka auftaucht und der Orang-Utan Louie beschließt König zu sein, steht der Dschungel endgültig Kopf.
(USA 1967, 76 Min., empf. ab 6 Jahren)

So, 7.10.
Sa, 13.10.

MADITA & PIM

Madita wächst mit ihrer Schwester in einem kleinen schwedischen Dorf auf. Zu ihren besten Freunden zählen das Kindermädchen Alwa und der Nachbarjunge Abbe, mit dem Madita schon tolle Abenteuer erlebt hat. Neugierig, wie Madita nun einmal ist, lässt sie sich auch an der Nase herumführen. Als Abbe ihr von seinem Ururgroßvatererzählt, der jede Nacht in der Waschküche umhergeistert, weil er dort vor vielen Jahren seinen Geldschatz vergrub, will Madita sich mit eigenen Augen von dem Gespenst überzeugen und vielleicht auch den Schatz finden.
(Schweden 1980, 82 Min., empf. ab 6 Jahren)

Sa, 20.10.
So, 28.10.

MALEIKA

Regisseur Matto Barfuss ist der „Gepardenmann“: Von 1996 bis 2002 lebte der Fotograf, Maler, Autor und Tierfilmer mehr als 25 Wochen bei einer wilden Raubtierfamilie. 2014 arbeitete er an einem ähnlichen Projekt: Er beobachtete die Gepardin Maleika bei der Aufzucht ihrer sechs Jungen - bei einem unerbittlichen Kampf gegen die Natur, den Maleika nur wegen ihrer bedingungslosen Mutterliebe gewinnt. Der UN-Botschafter für biologische Vielfalt und Tierschützer, begleitete Maleika und ihren Nachwuchs drei Jahre lang mit der Kamera und zeigt dabei neben dem Überlebenskampf auch immer wieder Momente der Freude.
(Deutschland 2017, 106 Min., empf. ab 8 Jahren)

So, 21.10.
Sa, 27.10.

DIE KLEINE HEXE

Die kleine Hexe will unbedingt mit den anderen Hexen in die Walpurgisnacht tanzen, doch sie ist erst 127 Jahre alt und damit viel zu jung dafür. Weil sie sich trotzdem heimlich auf das Fest schleicht und dabei erwischt wird, bekommt sie als Strafe auferlegt, alle Zaubersprüche aus dem großen magischen Buch in nur einem Jahr zu lernen. So soll sie beweisen, dass sie schon eine richtig große und gute Hexe ist. Doch dabei gibt es einige Widrigkeiten: So will die böse Hexe Rumpumpel unbedingt verhindern, dass sie erfolgreich ist und zudem ist die kleine Hexe nicht gerade besonders fleißig. Also versucht sie mit ihrem sprechenden Raben Abraxas (Stimme: Axel Prahl) herauszufinden, ob es nicht einen einfacheren Weg gibt um sich als gute Hexe zu beweisen und sorgt damit für jede Menge Trubel in der Hexenwelt. Nach dem Kinderbuchklassiker von Ottfried Preußler.
(Deutschland 2018, 103 Min., empf. ab 6 Jahren)

November
Sa, 3.11.
So, 11.11.

MULLEWAPP - Eine schöne Schweinerei

Ach du dicke Torte! Ein fieses Wildschwein will dem dicken Waldemar seinen Geburtstagskuchen abluchsen - aber er hat nicht mit den drei Freunden gerechnet! Wie können sie nur geliebtes Zuhause jetzt bloß von den Eindringlingen befreien? Die episodenhaft angelegte Erzählweise ist für die Zielgruppe der kleinsten und jüngsten Kinofans genau richtig. Ein großartiger unterhaltsamer Kinderkino-Spaß, liebevoll gemacht.
(Deutschland/Luxemburg 2016, 79 Min., empf. ab 5 Jahren)

So, 4.11.
Sa, 10.11.

GREGS TAGEBUCH - Von Idioten umzingelt

Greg Heffley ist ein Lebens- und Überlebenskünstler im rauhen Junior-Highschool-Alltag. Immerhin, Fallstricke gibt es nur dort zur Genüge: Schleimer, Vegetarier, Sportcracks und was nicht noch alles! Greg und sein Kumpel Rowley tun alles, um sich von all den Idioten abzuheben. Schier endlos zieht sich die Highschool-Zeit hin, nicht wenige von Gregs seltsamen Profilierungsversuchen scheitern katastrophal. Wenigstens hat er so Stoff für ein Tagebuchprojekt, in dem er fortan Haltungen, Experimente und Anekdoten dokumentiert werden.
(USA 2010, 94 Min., empf. ab 8 Jahren)

Sa, 17.11.
So, 25.11.

MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI

Zucchini - so lautet der Spitzname eines kleinen, neunjährigen Jungen, der nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter mit einem neuen Leben konfrontiert wird. Der fürsorgliche Polizist Raymond bringt ihn ins Heim zu Madame Papineau, wo er fortan mit anderen Kindern aufwächst und seinen Platz in der Gesellschaft sucht. Eines Tages stößt die mutige Camille zu ihnen und Zucchini ist zum ersten Mal im Leben ein bisschen verliebt... Mein Leben als Zucchini ist ein beeindruckender, warmherziger Animationsfilm für die ganze Familie, dem es gelingt auf leichtfüßige, aber lehrreiche Art und Weise, die unterschiedlichen, schwierigen Biografien der Kinder auf behutsame Weise zu beleuchten. (Schweiz/Frankreich 2016, 66 Min., empf. ab 6 Jahren)

So, 18.11.
Sa, 24.11.
Kinderfilme im Kinoptikum

RASMUS UND DER VAGABUND

Der achtjährige Rasmus bricht aus seinem Waisenhaus aus, er will sich selbst Eltern suchen. Am nächsten Morgen begegnet er dem Landstreicher Oskar, mit dem er sich sehr gut versteht und mit dem er durch die Lande zieht. Sie erleben gemeinsam einige Abenteuer, und schließlich wird Rasmus von Oskar und dessen Frau Marina aufgenommen. Astrid Lindgrens Lieblingsregisseur Olle Hellbom hat diesen unbeschwerten, heiteren Film gedreht, wie immer nach einem Drehbuch der Autorin.
(Schweden 1981, 105 Min., empf. ab 6 Jahren)

Dezember
Sa, 1.12.
So, 9.12.

DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL

Seit dem Tod des Vaters muss Aschenbrödel für ihre Stiefmutter und ihre Stiefschwestern auf dem Hof des Vaters als Magd arbeiten. Die Stiefmutter läßt das Mädchen die schmutzigste Arbeit verrichten. Doch sie lässt sich nichts gefallen. Der Kutscher schenkt ihr drei Haselnüsse mit Zauberkraft... Ein bezaubernder Kinderklassiker - und eine legendäre Verfilmung.
(CSSR/DDR 1973, 86 Min., empf. ab 6 Jahren)

So, 2.12.
Sa, 8.12.

AUF DEM WEG ZUR SCHULE

Was für einige Kinder wenig spannender Alltag ist, ist für so manch andere ein richtiges Abenteuer: der Schulweg. Es bedeutet dieser nämlich, auf eine Herde Elefanten zu treffen, sich seinen Weg über steinige Gebirgspfade oder durch unwegsame Flusstäler zu bahnen oder auf einem Pferd durch die weite Landschaft Patagoniens zu reiten: Jackson (11) aus Kenia, Zahira (12) aus Marokko, Samuel (13) aus Indien und Carlito (11) aus Argentinien haben allesamt einen aufregenden, nicht ganz ungefährlichen Weg zur Schule. Nichtsdestotrotz scheuen sie keine Gefahren, um ihre Ausbildung zu vollenden. So wird man als Zuschauer daran erinnert, dass auch der Weg selbst ein Ziel sein kann.
(Frankreich 2013, 77 Min., empf. ab 8 Jahren)

Sa, 15.12.
So, 23.12.
Kinderfilme im Kinoptikum

MICHEL MUSS MEHR MÄNNCHEN MACHEN

Michel denkt sich immer wieder neue Streiche aus und bringt damit die Familie, ja sogar das ganze Dorf immer wieder zur Verzweiflung. Damit meint es Michel doch nie böse, wenn er zum Beispiel für den Vater Flusskrebse fängt. Dass die dummen Viecher aus dem Korb krabbeln und den Vater gehörig zwicken, dafür kann doch Michel nichts, oder? Als sein Freund Alfred an einer Blutvergiftung erkrankt, zeigt Michel den Einwohnern von Lönneberga, dass er ein Held ist. Mitten in der Nacht und bei starkem Schneefall schirrt er das Pferd an und bringt den todkranken Alfred zum Arzt.
(Schweden 1971/72, 92 Min., empf. ab 6 Jahren)

So, 16.12.
Sa, 22.12.

PADDINGTON 2

Er trägt Schlapphut, Dufflecoat und ziemlich behaart: Der liebenswerte Bär Paddington hat bei Mr. und Mrs. Brown sowie deren Kindern Judy und Jonathan ein Zuhause gefunden und sich mittlerweile auch in der Nachbarschaft durch seine höfliche, zuvorkommende und immer fröhliche Art zum beliebten Mitglied gemausert. Als der 100. Geburtstag von Tante Lucy vor der Tür steht, sucht Paddington nach einem passenden Geschenk. Im Antiquitätenladen von Mr. Gruber findet er ein einzigartiges Pop-up-Bilderbuch, von dem er sofort angetan ist. Doch um sich das leisten zu können, muss der tollpatschige Bär ein paar Nebenjobs antreten, bei denen das Chaos nicht lange auf sich warten lässt. Und zu allen Überfluss wird noch das Buch geklaut! Paddington und die Browns heften sich an die Fersen des Diebe...
(Großbritannien/Frankreich 2017, 103 Min., empf. ab 6 Jahren)

Sa, 29.12.
So, 6.1.2019

PIPPI IM TAKA-TUKA-LAND

Während die Eltern von Tommy und Annika verreist sind, soll Pippi auf die beiden aufpassen. Eine schöne Zeit mit vielen aufregenden Spielen beginnt für die drei, bis Pippi durch eine Flaschenpost von der Gefangenschaft ihres Vaters durch Piraten erfährt. Sie macht sich auf nach Taka-Tuka-Land, um ihn zu retten. Da sie Tommy und Annika nicht allein lassen darf, nimmt sie die beiden gleich mit.
(Schweden 1970, 87 Min., empf. ab 6 Jahren)

So, 30.12.
Sa, 5.1.2019

JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER

Platz ist auf der kleinsten Insel: Jim Knopf, sein Freund Lukas der Lokomotivführer und die Dampflok Emma ziehen von der kleinen Insel Lummerland hinaus in die Welt. Ihre Reise führt sie in das Reich des Kaisers von Mandala und auf die abenteuerliche Suche nach seiner entführten Tochter Li Si. Gemeinsam wagen sich die drei in die Stadt der Drachen, um die Prinzessin zu befreien und das Rätsel um Jim Knopfs Herkunft zu lösen. Ein temporeiches, liebevoll ausgestattetes Märchen für die ganze Familie, für Nostalgiker, die der legendären Aufzeichnung der Augsburger Puppenkiste nachhängen ebenso wie für Neulinge
(Deutschland 2017, 110 Min., empf. ab 6 Jahren)

DetailsHeimatkino im Sommer

Mo, 4.6.
bis So, 10.6.2018

3 TAGE IN QUIBERON

Ich bin eine unglückliche Frau von 42 Jahren und heiße Romy Schneider
In Cinemascope und Schwarz-Weiß schildert Emily Atef das letzte Interview, das Romy Schneider gab. Auch wenn das keine Sternstude des Journalismus war, so wird die Filmbiografie jedoch auf der Leinwand zu einfühlsam enthüllendem Schauspielerkino und eine späte Hommage an die früh verstorbene Filmlegende in ihrer deutschen Heimat. Das Vier-Personen-Kammerspiel ist darüber hinaus exquisit besetzt von Marie Bäumer bis Charly Hübner.
(Deutschland 2018, 100 Min.)

Do, 14.6.
bis So, 17.6.2018

WILDES HERZ

Heimat ohne Hass und wann ist genug genug
Auf den ersten Blick ist Charlie Hübners Doku über Jan "Monchi" Gorkow und seine Band Feine Sahne Fischfilet eine Art Asterix-Geschichte – mit einer Punkrock-Gang als Galliern, umzingelt von einem meck-pommschen Reich der Kleinbu¨rger und Nazis. Aus einem fernen Land. Doch dieser Film ist wahrscheinlich viel näher an dir dran, als du glaubst. Mittlerweile gelten sie als eine der wichtigsten antifaschistischen Bands - und ihre Konzerte sind zu rauschenden Partys gegen rechts geworden. Über drei Jahre lang begleitete die Filmcrew das Sextett und erzählt uns die Geschichte von einem Kompromisslosen, der sich voll und ganz für seine Heimat einsetzt. Großes (Heimat-)Kino!
(Deutschland 2017, 90 Min.)

So, 24.6.
bis Mi, 27.6.2018

GUTLAND

Ein Fremder im Blasorchester - Fluchtpunkt Provinz
Frederick Lau spielt den gesuchten Verbrecher Jens, der Zuflucht in einem kleinen, luxemburgischen Dorf sucht, das idyllisch in der Landschaft liegt. Erst spät kommt er dahinter, dass die Dorfbewohner auch einen Plan haben, aber das merkt er halt viel zu spät in diesem Noir-Thriller, der Fäden auslegt und sie schließlich wie eine Schlinge um den Hals von Jens zuzieht. Ein gelungenes Stück deutschsprachiges Genrekino.
(Deutschland/Luxemburg 2017, 107 Min.)

Do, 28.6.
bis Mo, 2.7.2018

TRANSIT

Gespenster der Gegenwart oder der Vergangenheit so nah
Der erste Film einer kleinen aber feinen Rogowski-Reihe: Das Drama handelt von der Unmöglichkeit der Liebe in einem Marseille zwischen Damals und Heute, zwischen Heimat und Flucht. Christian Petzold inszeniert Anna Seghers Exil-Roman als ein deutsches Casablanca zwischen den Zeiten ohne viele Worte. Eine Geschichte, die von zufälligen, oft wortlosen Begegnungen der Figuren lebt. Und so sitzt man im Kino als Zuschauer selbst in einer Art Transitraum – und staunt, wie wundersam nahe uns die Vergangenheit in diesem Film kommt.
(Deutschland 2017, 111 Min.)

Und hier ein Interview mit Franz Rogowski Sein eigener Souverän sein von critic.de

Do, 29.6.
bis So, 1.7.2018

LUX - KRIEGER DES LICHTS

Der Superheld aus dem Gemüsefachhandel
Es ist soweit: Das deutsche Kino hat seinen ersten Superhelden! So eine Art Batman - oder doch eher ein Don Quijote? Ein Filmteam will den herzensguten Torsten Kachel, gespielt von Franz Rogowski, der als Lux in Berlin Essensspenden an Obdachlose verteilt, in einer Webserie begleiten. Diese Mediensatire macht Spaß, weil sie unsere Suche nach Authentizität verlacht, dabei aber den grellen Witz meidet und es schafft eine im Kern moralische Geschichte mit Humor zu erzählen - für deutsche Filme eher eine Seltenheit.
(Deutschland 2017, 111 Min.)

Do, 5.7.
bis Mo, 9.7.2018

IN DEN GÄNGEN

Man ist schließlich Mensch
Morgendämmerung, die Laternen sind noch an, ein paar kahle Bäume zeichnen sich am Rand gegen den Himmel ab, hier und da mal ein Auto. Dann setzt die Musik ein und während die Kamera in den Großmarkt fährt und durch die Gänge schwebt, spielt das Orchester den Donauwalzer. Es ist ein wunderbarer Anfang. Die Lichter gehen an, Gabelstapler fahren hin und her. Und das Publikum schwebt mit. Der neue Tag ist der erste Arbeitstag von Christian, einem schweigsamen jungen Mann mit Hasenscharte, Tattoos und einem nicht allzu schnellen Verstand.
(Deutschland 2018, 125 Min.)

Do, 12.7.
bis So, 15.7.2018

HAGAZUSSA - DER HEXENFLUCH

Über die Grenzen zwischen Wahnsinn und Klarsicht sowie Leben und Tod
Lukas Feigelfelds Filmdebut entführt uns in das Österreich des 15. Jahrhunderts, in eine Welt aus Aberglauben, Wahn und Krankheit. Aber schon in diesen "dunklen" Zeiten war klar, das Grauen kommt nicht aus der Wildnis, sondern entspringt der Zivilisation. Zeit und Genre sind ungewöhnlich für einen Debütfilm - schon deshalb sticht er durch seine Anlage aus der Menge der Debüt- und Abschlussfilme der deutschsprachigen Filmhochschulen heraus. Doch hier stimmt noch mehr als ein wagelustiger Erzählansatz. Virtuos verschwimmt die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit und im Strudel der psychedelisch-ekstatischen Bilderfolgen fallen Aktion und Reaktion in eins und machen es uns damit unmöglich, ein moralisches Urteil zu fällen. Denn über welches Verhalten sollten wir genau richten?
(Deutschland/Österreich 2017, 102 Min.)

Di, 17.7.
bis Mi, 18.7.2018

SYMPATHISANTEN - Unser deutscher Herbst

Familiengeschichte als Gesellschaftsporträt
Es war ein Wort, das sich auf bizarre Weise in Politik, Medien und Öffentlichkeit der späten siebziger Jahre verbreitete: »Sympathisanten«. Damit waren nicht nur die aktiven Unterstützer der RAF-Terroristen gemeint, sondern noch viel mehr die "geistigen Wegbereiter des Terrors" oder "medialen Vorbereiter". Dokumentarfilmer Felix Moeller erzählt unter anderem in Gesprächen mit seiner Mutter Margarethe von Trotta sowie seinem Stiefvater Volker Schlöndorff von dieser aufgeladenen Epoche bundesrepublikanischer Geschichte. "Es ist eine Gesellschaft, die in sich keine Widersprüche erträgt und die sich einen äußeren Feind erschaffen muss, eine Randfigur, damit man auf die all seine Angst, seinen Hass und seine Unzufriedenheit projizieren kann." Diese Aussage von Schlöndorff kommt uns, vierzig Jahre nach dem Deutschen Herbst, sehr bekannt vor.
(Deutschland 2017, 100 Min.)

Di, 24.7.
bis Sa, 28.7.2018

AUS DEM NICHTS

Die zweite Bombe
Nach einem Bombenattentat nimmt die Polizei die Angehörigen der Opfer ins Visier, statt den Verdachtsmomenten bei Rechtsextremen nachzugehen: Fatih Akin macht aus der Geschichte um die NSU-Morde ein Drama, das nicht durch Argumente, sondern Emotion besticht. Eine hochdekorierte und wütende Aufarbeitung jüngerer, deutscher Geschichte als brisanter Polit- und Gerichtsthriller, der vor allem von den Großaufnahmen lebt, die seine Hauptdarstellerin Diane Kruger zeigen.
(Deutschland 2017, 106 Min.)

Di, 7.8.
bis Sa, 11.8.2018

DIE MISANDRISTINNEN

Ehre sei der Mutter und der Tochter und der heiligen Möse
Wie sähe die Welt aus, wenn Frauen alle Macht hätten? Als Hardcore-Version von Don Siegels "Die Verführten" mit Clint Eastwood lässt nun Bruce LaBruce in seiner wahrhaft innovativen Neuverfilmung eine Horde queerer, auch schwarzer MännerfeindInnen in einem Mädchenpensionat irgendwo in Ger(wo)many einen Soldaten pflegen - und, angeführt von Big Mother, eine feministische Revolution vorbereiten. Doch ein einzelner Mann lässt nun den penibel durchgeplanten Alltag aus den Fugen geraten und bringt den gesamten, sorgfältig durchdachten Plan natürlich mal wieder in Gefahr...
(Deutschland 2017, 91 Min.)

So, 12.8.
bis So, 18.8.2018

DIE WEIBCHEN

Uschi in the Sky with Diamonds vom "Hexer" des deutschen Nachkriegskinos
Der Albtraum eines emanzipierten jungen Mädchens dient als Aufhänger für diesen Psychofilm über das durch Aggressivität bestimmte Verhältnis der Frau zum männlichen Geschlecht, die auch durch die Emanzipation nicht abgebaut wurde. Ein galliger, exzentrischer Kommentar zur feministischen Debatte der Nach-68er-Zeit mit Bundesschätzchen Uschi Glas als Heldin, fieberhaft-irreal mit einer Farbgebung wie unter einer Lavalampe im LSD-Rausch.
(Deutschland 1970, 90 Min.)

DetailsFrau im Bild: Unsere Reihe über Geschichten von und mit Frauen

Mo, 29.1.
bis Mi, 31.1.2018

MANIFESTO

Ein Bekenntnis zur Kraft der Kunst und die 1000 Seelen der Cate Blanchett
MANIFESTO greift auf die Texte von Futuristen, Dadaisten, Fluxus-Künstlern, Suprematisten, Situationisten und anderer Künstlergruppen zurück, ebenso wie auf die Überlegungen einzelner Künstler, Architekten, Tänzer und Filmemacher des 20. Jahrhunderts. Julian Rosefeldt hat diese Manifeste bearbeitet und in zwölf brillanten Collagen neu zusammengefügt, in denen eine chamäleonhafte Cate Blanchett in einer noch nicht dagewesenen schauspielerischen Tour de Force brilliert. Ein großer ungebremster Spaß mit einer fantastischen Schauspielerin, irren Schauplätzen und funkelnden Sätzen, die es im Kino der Gegenwart sonst nie gibt.
(Deutschland 2015, 95 Min.)

Di, 6.2.
bis Do, 8.2.

MADAME

Ein Aschenputtel-Stoff ohne Happy End
Rossy de Palma, die Muse des spanischen Starregisseurs Pedro Almodóvar, brilliert in ihrer ersten Kino-Hauptrolle als eine Frau, die bisweilen etwas verunsichert wirkt, dann aber sehr selbstbewusst ihren eigenen Weg findet, beseelt von der sozialen Utopie, dass es doch möglich sein muss, alle Klassenschranken zu überwinden. In ihrer Rolle als Dienstmädchen, das eine Dame geben soll, lässt sie in Amanda Sthers Filmkomödie Toni Collette als perfektionistische Hausherrin und Harvey Keitel blass aussehen. Sie ist eine wahrlich eine Stilikone – vermutlich, weil sie ihre schiefe Nase und eine keineswegs makellose Zahnreihe mit so viel Esprit und Eleganz präsentiert, dass man kaum anders kann, als sie dauernd anzuschauen.
(Frankreich 2017, 91 Min.)

Di, 20.2.
und Mi, 21.2.

DIE LIEBHABERIN

Die Nackten und die Toten
Nicht Psychologismus hat sich der Film auf die Fahne geschrieben, sondern tollkühn gegeneinander montierte menschliche Verhaltensweisen. Freiheitsliebende Nudisten neben in einer Gated Community abgeschotteten Reichen, das ergibt keine gedeihliche Nachbarschaft. Eine Welt der Ordnung, eine Welt, in der man Freude hat am säuberlichen Ziehen klarer Grenzen gegen eine der Nudisten, die zwar große Reden auf ihre Freiheit schwingen mögen, sich aber selbst auch allerlei Freiheitsbeschränkungen auflegen. Erst in der Gesamtschau ergibt sich ein mehr oder minder schlüssiges Bild, das auf Kontrastierung und Konfrontation von Extremen setzt und nicht so sehr auf fein austarierte Zwischentöne und Abstufungen. Und nach dem Zusammenprall der Welten wird im Abspann aus dem Originaltitel "Los decentes" "Los indecentes".
(Österreich/Argentinien 2016, 100 Min.)

So, 25.2.
bis Di, 27.2.

MEINE SCHÖNE INNERE SONNE

Die Worte und die Liebesdinge
Das können so nur die Franzosen: In der Liebeskomödie, bei dem die Choreographin des Begehrens Claire Denis Regie, Agnès Godard die Kamera geführt und die Schriftstellerin Christine Angot am Drehbuch mitgearbeitet hat, ist Juliette Binoche auf der Suche nach dem großen, späten Glück. Mit der unlarmoyanten Betrachtung amouröser Unzufriedenheiten ist dieser Roadmovie der Gefühle auch ein verspieltes Plädoyer für das unbezähmbare Herzklopfen in einer von Kalkül geprägten Welt. Ein wahrer Frauenfilm, der wie ihre Hauptfigur tastet, tanzt und leuchtet, und einer der allerschönsten Filme des letzten Jahres.
(Frankreich 2017, 95 Min.)

Di, 27.2.
bis Mi, 28.2.

HANNAH - Ein buddhistischer Weg zur Freiheit

Ein Geist, der Grenzen überwand
Die Regisseurin Marta György-Kessler will in ihrem vielfach preisgekrönten Biopic gleichzeitig eine starke Frau porträtieren und den Zuschauer für die Schule des Buddhismus ihres Mannes, Guru Ole Nydahl, einnehmen. Die Geschichte, wie der Buddhismus nach dem 2. Weltkrieg in den Westen kam, ist einer Frau zu verdanken, die praktisch ihr ganzes Leben dem Buddhismus und seiner Verbreitung widmete: der 2007 verstorbenen Dänin Hannah Nydahl. Trotz seiner Materialfülle sorgen die lebensnahen Details für zeitgeschichtliche Relevanz und verhindern zumindest halbwegs, dass dieses Porträt einer engagierten europäischen Buddhistin nur für ein Insiderpublikum interessant ist.
(Großbritannien 2014, 89 Min.)

DetailsReden wir mal darüber - Filmgespräche im Kinoptikum Teil 1

Sa, 27.1.
20:00

AUSTRETEN

Am Samstag, den 27.1. kommt die Filmcrew zu Besuch und stellt ihr mitten im bayerischen Nirgendwo handgemachtes und gutgelauntes Familienprojekt vor. Wer Heimatfilme mag, darf sich auf die Gruppe aus dem Chiemgau, bestehend aus sieben Cineasten zwischen 22 und 26 Jahren, freuen und kennt sie vielleicht schon von ihrem Überraschungshit "Hinterdupfing", der es 2014 hierzulande bis an die Spitze der Kinocharts deutscher Filme schaffte. Und sicher werden sie uns dann auch die Frage "Wer ist da eigentlich der Regisseur?" beantworten.
(D 2017, 115 Min.)
Di, 8.5.
18:30
Filmgespräche im Kinoptikum

TODESZUG IN DIE FREIHEIT

Am Dienstag, den 8.5. kommt Filmemacher Thomas Muggenthaler zu Besuch und stellt seine Dokumentation über eine ungewöhnliche Befreiungsaktion vor: Die einzigartige Geschichte eines KZ-Transports in den letzten Kriegstagen, den die tschechische Bevölkerung nach besten Kräften sabotiert. Ein ergreifendes und aufwändig recherchiertes Zeitdokument. Jahrelang haben die beiden Autoren Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler, die 2015 für den Film "Verbrechen Liebe“ mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurden, diese Geschichte recherchiert. Es ist ihnen gelungen, zahlreiche Zeitzeugen zu finden: sowohl Menschen, die damals in den Waggons um ihr Leben rangen, als auch Helfer, die damals tatkräftig dabei waren.
(D 2018, 45 Min.)
Mi, 30.5.
21:00

LAURIN

Am Mittwoch, den 30.5. kommt Regisseur Robert Sigl zu Besuch und stellt uns sein preisgekröntes, dunkel-romantisches Schauerjuwel vor. Vor 30 Jahren drehte der gerade mal 25-jähriger Filmhochschul-Absolvent einen suggestiven, ja verführerischen Film und 30 Jahre nach seinem Entstehen hat der Film nichts von seiner urwüchsigen Schönheit verloren, steht immer noch wie der berühmte Fels in der Brandung, schroff und karg, windgepeitscht, aber aufrecht. Ein Naturwunder.
(D 1989, 84 Min.)
So, 22.7.
18:00

DIE GRÜNE LÜGE

Greenwashing oder wir retten die Konzerne, nicht die Natur
Zur Vorstellung am Sonntag, den 22.7. um 18 Uhr findet ein Fachgespräch mit der Greenpeace-Gruppe Moosburg statt.

Grüne Produkte kaufen und so die Welt retten? Was für ein Trugschluss: Unternehmen übertreiben nicht nur, um sich eine umweltfreundliche Weste zu verleihen. Sie erfinden "Grüne Lügen". Das moderne Industriemarketing gaukelt uns vor, wer beworbene Waren kaufe, fördere Regenwälder, Tierwelt, Arbeitsbedingungen von Menschen, unterstütze Suppenküchen... wer nicht ausreichend Geld hat, muss mit Schuldgefühlen leben, dass er nichts tun kann, profit-orientierten Wahnsinn einzudämmen. Werner Bootes Doku hinterfragt das grüne Image mancher Industriegiganten und zeigt, warum bewusster Konsum nur den Konzernen hilft – und was wirklich helfen würde.
(Ö 2017, 93 Min.)

DetailsArchitektur- und Kunstfilmreihe in der ersten Jahrhälfte

In Zusammenarbeit mit architektur und kunst e.v. landshut
» Download des Jahresprogramms 2017/18

am ersten Dienstag um 18:30 Uhr und
am ersten Mittwoch um 21 Uhr des Monats
Di, 2.1.
Mi, 3.1.2018

SKETCHES OF FRANK GEHRY

Pollack und Gehry, der Regisseur und der Architekt – zwei befreundete Visionäre, denen die eigenen Visionen manchmal ein Rätsel sind: Über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitete Sydney Pollack den Architekten Frank Gehry mit einer handlichen DV-Kamera und beleuchtet dabei den Menschen hinter den architektonischen Meisterwerken. Er führte Gespräche mit Weggefährten, Bauherren, Lehrmeistern und Widersachern, beobachtete seinen Protagonisten in Arbeitssituationen und privaten Begegnungen. Eine scharfsinnige und humorvolle Betrachtung einer fremden Welt durch einen Laien – so sieht Pollack sich in diesem Fall erklärtermaßen selbst.
(USA 2005, 83 Min.)

Di, 6.2.
Mi, 7.2.2018

NEO RAUCH - Gefährten und Begleiter

Im Mittelpunkt des Films steht Neo Rauch selbst: Erstmals seit Jahren spricht einer der weltweit erfolgreichsten deutschen Maler seiner Generation vor der Kamera über seinen Zugang zur Kunst, seine Bilderwelten und die vom frühen Verlust seiner Eltern geprägte Vergangenheit. Regisseurin Nicola Graef (»Ich. Immendorf«) gelingt in ihrem klugen Porträt das Kunststück engagierter Nähe ohne Anbiederung.
(Deutschland 2016, 105 Min.)

Di, 6.3.
Mi, 7.3.2018

VON BANANENBÄUMEN TRÄUMEN

In Antje Huberts Dokumentation wehren sich ein paar norddeutsche Bauern mit ungewöhnlichen Mitteln gegen die Krise: Sie bauen Bananen an. Damit ihr Dorf nicht stirbt, wollen sie ihre Schule retten und Arbeitsplätze schaffen. Ihr Geschäftsmodell ist eigentlich simpel: Aus Gülle wird Biogas. Dieses heizt das Fischaufzuchtbecken, und die übrige Wärme geht in die Gewächshäuser für Bananen. Der Film begleitet das Dorf drei Jahre lang und zeigt, wie steinig der Weg zum Ziel ist. Aber um das Dorfsterben zu verhindern, braucht es Visionen und einen langen Atem.
(Deutschland 2016, 92 Min.)

Di, 3.4.
Mi, 4.4.2018

PAULA

Voller Sinnlichkeit, mit zartem Humor und spielerischer Leichtigkeit portraitiert der Film das faszinierende Leben der Ausnahme-Malerin Paula Modersohn-Becker, einer hochbegabten Künstlerin und radikal modernen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch wenn Paula die Natur nie so gemalt hat und hätte, wie sie die Kamera immer wieder im Film verzaubert darstellt, sie war eine Moderne - und übrigens die einzige in der Worpsweder Künstlerkolonie. Und deshalb darf das Biopic auch als wahre Hymne auf die Unangepasstheit gelten, denn in ihrem Leben spiegeln sich universelle und moderne Themen wie weibliche Selbstbehauptung und die Vereinbarkeit von menschlichen Beziehungen und beruflicher Selbstverwirklichung.
(Deutschland 2016, 123 Min.)

Di, 1.5.
Mi, 2.5.2018

>TADAO ANDO: Von der Leere zur Unendlichkeit

Kaum ein Architekt versteht es so gut, die Gegensätze von Moderne und Tradition in seiner Arbeit in Einklang zu bringen, wie der japanische Autodidakt Tadao Ando, der nicht nur in seiner Heimat wie ein Popstar verehrt wird. Sein künstlerischer, spiritueller und naturnaher Zugang zur Architektur löste zu Beginn seines ungewöhnlichen Höhenflugs als Architekt eine wahre Begeisterungswelle unter seinen Kollegen und Künstlern in Europa und Amerika aus. Seine Architektur aus strengen Formen und Sichtbeton schafft eine interessante Verbindung von Spiritualität mit zeitgenössischer Architektur und vereint auf neue und außergewöhnliche Weise die japanische Tradition des Zen-Buddhismus mit der klassischen Moderne. (Deutschland 2013, 53 Min.)

Di, 12.6.
Mi, 13.6.2018

MAPPLETHORPE: Look at the Pictures

Skandal – heute ein Wort, das, so scheint es, allzu inflationär gebraucht wird. Aber die Arbeiten des Fotografen und Künstlers Robert Mapplethorpe haben sich die Bezeichnung während seiner Schaffenszeit noch redlich verdient. Denn Mapplethorpe war ein Besessener, besessen von der Fotografie und vom Sex, die er beide auf provokante Art miteinander vermählte. Er fotografierte ikonische Porträts und Stillleben, bekannt wurde er aber vor allem mit Aufnahmen der New Yorker Sadomaso-Szene. Der Dokumentarfilm zeigt den Fotograf nun als getriebenen Perfektionisten. (Deutschland/USA 2016, 109 Min.)

Di, 3.7.
Mi, 4.7.2018

FINAL PORTRAIT

Paris 1964, ein Genie bei der Arbeit: Stanley Tucci porträtiert zwei Wochen im Leben des legendären Bildhauers Alberto Giacometti und kreiert ein eindringliches Bild des Künstlers mit zwei herausragenden Hauptdarstellern. Kann man einen Menschen jemals in einem einzigen Bild einfangen? "Final Portrait" ist ein vergnügliches Kammerspiel, in dem Alberto Giacometti sein Modell mit wochenlangen Sitzungen quält. (Großbritannien/Frankreich 2017, 94 Min.)

DetailsKinderKino im Kinoptikum - für klein und GROSS Winter/Frühling

Samstag und Sonntag, 15:30 Uhr, Eintritt 3 Euro
Januar 2018
Sa, 6.1.
So, 14.1.

DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL

Aschenbrödel muss für ihre Stiefmutter und ihre Stiefschwestern auf dem Hof des Vaters als Magd arbeiten. Doch sie lässt sich nichts gefallen. Der Kutscher schenkt ihr drei Haselnüsse mit Zauberkraft... Ein bezaubernder Kinderklassiker - und eine legendäre Verfilmung.
(CSSR 1973, 86 Min., empf. ab 6 Jahren)

So, 7.1.
Sa, 13.1.

DER KLEINE EISBÄR 2 - Die geheimnisvolle Insel

Pinguin Caruso hat es nicht leicht am Nordpol. Als einziger seiner Art, schließlich leben Pinguine ja für gewöhnlich am Südpol, fühlt er sich schrecklich einsam, denn er wünscht sich nichts sehnlicher als ein nettes Pinguin-Mädchen. So übt er tagein, tagaus an Schneefiguren, wie man die Frau seiner Träume am besten anspricht. Doch mit seinem ständigen Geträller ist der watschelnde Frackträger dem bösen Eisbär Kalle schon lange ein Dorn im Auge.
(Deutschland 2005, 75 Min., ab 0 Jahre)

Sa, 20.1.
So, 28.1.

SPUTNIK

Die zehnjährige Friederike träumt davon, mit einem Sputnik das Weltall zu erobern. Mit ihrem Onkel Mike baut sie alle möglichen Fluggeräte, doch dann muss er innerhalb weniger Stunden die DDR verlassen. Mit ihren Freunden konstruiert sie einen Teleporter, um ihn zurückzuholen. Ein spannendes und lustiges Märchen vom Mauerfall.
(Deutschland/Belgien 2013, 83 Min., empf. ab 8 Jahre)

So, 21.1.
Sa, 27.1.

MULLEWAPP - Das große Kinoabenteuer der Freunde

Auf dem Bauernhof Mullewapp leben die Tiere in trauter Eintracht zusammen in ihrer roten Scheune. Und abends gehen Schwein Waldmar, Lämmchen Wolke, Hund Bello, Gockel Franz von Hahn und die anderen gemeinsam ins Fahrradkino. Eines Tages findet er erfolglose Mäuse-Schauspieler Johnny Mauser den Weg auf die Farm und wird zum Übernachten eingeladen. Zum Dank tischt Johnny seinen Gastgebern Geschichten von Piratenhorden auf, die er eigenhändig in die Flucht geschlagen hat - natürlich ist das alles erstunken und erlogen.
(Deutschland 2009, 77 Min., ab 0 Jahre)

Februar 2018
Sa, 3.2.
So, 11.2.

KEDI - Von Katzen und Menschen

Die Dokumentation ist eine filmische Liebeserklärung an die liebenswerten Samtpfoten und gibt einen Einblick in das Leben von sieben Katzen in Istanbul. Tausende dieser Tiere streifen täglich durch die Straßen der Metropole am Bosporus. Frei, unabhängig und stolz leben die seit vielen Jahren inmitten der Menschen, schenken ihnen Ruhe und Freude, aber lassen sich nie besitzen. Ein poetischer und zutiefst berührender Blick auf die Bewohner Istanbuls – jene auf vier Pfoten und jene auf zwei Beinen.
(Türkei/Deutschland 2016, 79 Min., empf. ab 6 Jahre)

So, 4.2.
Sa, 10.2.

DIE TIGERENTENBANDE - Der Film

Die Tigerentenbande ist zurück: Hannes Strohkopp, die Erfinderin Laika, die Mäuse Tütü und Schischi, der Hund Bergmann, der Fahrradtaxifahrer Schnuddel und nicht zu vergessen die Tigerente persönlich erleben ein im wahrsten Sinn des Wortes haarsträubendes Abenteuer. Die wunderbar animierte, schwarz-gelb gestreifte Janosch-Welt macht nicht nur Erstkinogänger froh, auch Eltern werden an den sympathischen Figuren und erlesenem Wortwitz ihre Freude haben.
(Deutschland 2010, 65 Min., ab 0 Jahre)

Sa, 17.2.
So, 25.2.

FINN UND DIE MAGIE DER MUSIK

Der neunjährige Finn würde gern das Geigenspiel erlernen, aber sein Vater möchte, dass er Fußball spielt, so wie alle anderen Jungen. Doch Finn trifft einen alten Mann, der so wundersam Geige spielt, dass er wie verzaubert ist und fortan heimlich das Geigenspiel übt. Mehrfach bei diversen Kinder- und Jugendfilmfestivals als „Bester Film“ ausgezeichnet.
(Niederlande/Belgien 2013, 91 Min., empf. ab 6 Jahre)

Só, 18.2.
Sa, 24.2.

LOUIS & LUCA - Das große Käserennen

Als die Elster Louis von dem traditionellen Käserennen zwischen ihrer Heimatstadt Flaklypa und dem Nachbarort Slidre hört, ist sie sofort Feuer und Flamme für den Wettbewerb, zumal sie den Igel Luca und den genialen Erfinder Alfie auf ihrer Seite weiß. Daher zögert Louis auch nicht, eine geheime Wette auf den Sieg dieses Teams abzuschließen. Auf dem Spiel stehen fortan das eigene Haus sowie Alfies Werkstatt - ein Preis, den sich Louis‘ Gegner Oliver O. Clifford auf keinen Fall entgehen lassen will.
(Norwegen 2015, 78 Min., empf. ab 6 Jahre)

März 2018
Sa, 3.3.
So, 11.3.

DAS SAMS

Nach dem Kinderbuchklassiker von Paul Maar: Herr Taschenbier duckt sich durch Lebens, bis ihm eines Samstags das Sams begegnet und seinen Alltag auf den Kopf stellt: mit frechen Sprüchen, Streichen und Wünschen, die es zu erfüllen verspricht. Doch mit der Zeit wird aus der anfänglichen Belastung eine Bereicherung.
(Deutschland 2001, 85 Min., empf. ab 6 Jahre)

So, 4.3.
Sa, 10.3.
Kinderfilme im Kinoptikum

LOTTA AUS DER KRACHMACHERSTRASSE

„Eigentlich kann ich fast alles“, meint Lotta, die heute fünf Jahre alt wird. Ihr größter Geburtstagswunsch ist ein richtiges Fahrrad. Leider sind die Eltern der Meinung, dass Lotta dafür noch zu klein ist. So findet sie an diesem Morgen keine Fahrrad auf dem Gabentisch - ein trauriger Geburtstagsanfang! Aber Lotta gibt nicht auf: Es wäre doch gelacht, wenn sie nicht doch noch einen tollen Tag hätte - und wenn am Ende nicht doch noch ein Fahrrad auf den Gabentisch käme.
(Schweden 1992, 74 Min., empf. ab 5 Jahre)

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